Wo im Ruhrgebiet neue Wasserstoff-Ideen ausgebrütet werden

Wasserstoff hat eine große Bedeutung für die Transformation zu einer CO2-freien Wirtschaft, daher wird weltweit an innovativen H2-Technologien gefeilt. Einer der Hotspots für Forschung, Entwicklung und Anwendung ist die Metropole Ruhr. Hier stellen wir sechs Nester für Wasserstoff-Expertise vor.

1. Zentrum für BrennstoffzellenTechnik

Mit dem Wasserstoff-Dampfer durch Europa. In Sachen Wasserstoff kommt man im Ruhrgebiet nicht am ZBT vorbei. Das Zentrum für BrennstoffzellenTechnik in Duisburg ist eine der führenden europäischen Forschungseinrichtungen für Brennstoffzellen, Wasserstofftechnologien und Energiespeicher. Gefördert wird die GmbH vom Land Nordrhein-Westfalen, alleiniger Gesellschafter ist die Universität Duisburg-Essen. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts gegründet, arbeiten mittlerweile rund 140 Beschäftigte am ZBT.

2. Anwenderzentrum h2herten

Kohle war gestern. Herten war früher eine der wichtigsten Kohlestädte Europas, doch diese Ära ist längst vorbei und schon vor mehr als 20 Jahren hat die Stadt begonnen, eine Strategie für die Zukunft zu entwickeln: Heute ist Herten eines der Zentren für Wasserstofftechnologie des Ruhrgebiets. Das Anwenderzentrum h2herten auf dem früheren Gelände der Zeche Ewald ist eine öffentlich-rechtliche GmbH der Stadt.

3. Hycon

Die HYCON GmbH mit Sitz im H2-Anwenderzentrum Herten bietet herstellerunabhängige Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen für die Bereiche Wasserstofftechnik und wasserstoffbasierte Energiespeichersysteme. Für Unternehmensgründer Prof. Dr.-Ing. Karl Klug, der früher an der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen lehrte, profitiert das Unternehmen enorm von der Zusammenarbeit mit Universitäten und Forschungsinstituten der Region. Und Geschäftsführer Julian Klug hebt die gute Kooperation von Unternehmen im h2-netzwerk-ruhr als weiteren Standortvorteil hervor.

4. Air Liquide

Gas geben mit Wasserstoff. Die Nutzung von Wasserstoff ist im Ruhrgebiet keineswegs ein neuer Trend: Bereits seit 1938 gibt es hier die Wasserstoff-Pipeline Rhein-Ruhr. Heute wird das 240 Kilometer lange Netz, das viele Industrieunternehmen versorgt, von der Air Liquide Deutschland GmbH betrieben. Der Mutterkonzern mit Sitz in Paris ist einer der weltweit größten Anbieter technischer Gase für Industrie und Medizin. Air Liquide beherrscht die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette von der Produktion über die Speicherung und Distribution bis hin zur Entwicklung von Anwendungen für Endverbraucher*innen und trägt so zu einer umfassenden Nutzung von Wasserstoff als sauberem Energieträger bei.

5. H2UB Essen

Ein Ökosystem für H2-Startups. Zu den jüngeren H2-Playern in der Metropole Ruhr gehört der H2UB in Essen. 2020 vom Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) angestoßen, ist die Initiative im Oktober 2021 an den Start gegangen, um Unternehmen der Wasserstoffwirtschaft mit Startups, Spin-offs und Forschungsinstituten zusammen zu bringen und so den Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen. Die von der nordrhein-westfälischen Landesregierung unterstützte Initiative will ein H2-Ökosystem aufbauen. Schon jetzt gehören rund hundert H2-Startups zum Netzwerk.

6. Gas- & Wärme-Institut Essen e.V.

Als führendes Energie-Institut der Branche arbeitet das Gas- und Wärme-Institut Essen e.V. (GWI) an einer nachhaltigen Energieversorgung und an einer effizienten Energienutzung in allen Bereichen der Wirtschaft. „Die Integration von Wasserstoff in ein klimaneutrales Energiesystem ist Herausforderung und Chance zugleich“, sagt Prof. Dr. Klaus Görner, wissenschaftlicher Vorstand des GWI. „Denn Wasserstoff kann als zentrales Element der Sektorenkopplung einen wesentlichen Beitrag zur Treibhausneutralität der Sektoren leisten.“

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