Netzwerker für eine digitale und nachhaltige Zukunft

Auf dem Weg zu einer digitalen und nachhaltigen Wirtschaft sind im Ruhrgebiet viele Partnerschaften entstanden. Als zentraler Netzwerker hat der ruhrHUB mehr als 370 Beziehungen zwischen Unternehmen und Start-ups gefördert

Wie sicher ist eigentlich ein Zeugnis? Ein Blatt Papier, eingescannt und versendet als Anhang einer Bewerbung per E-Mail: So ein Vorgehen macht es leicht, das Dokument zu fälschen. Das Thema Sicherheit beim Versand wichtiger Dokumente treibt viele Hochschulen um. Auch Mirko Mollik beschäftigte die Frage, als er noch Student der Informatik war. Er experimentierte mit der Blockchain-Technologie und fand einen Weg, Zeugnisse auf diese Weise fälschungssicher zu machen. Inzwischen ist aus der Arbeit an der Hochschule eine Geschäftsidee geworden und Mollik hat 2018 in Gelsenkirchen sein Start-up TrustCerts gegründet.

Wer wie Mirko Mollik den Weg in die Selbstständigkeit wagt, hat mit dem ruhrHUB eine der wichtigsten Anlaufstationen in der Metropole Ruhr: um sich beraten zu lassen, zu netzwerken und sich auszutauschen. Das man gemeinsam mehr erreicht als allein, wissen die Akteure im ruhrHUB ganz genau. In den fünf Jahren seines Bestehens hat der ruhrHUB mehr als 370 Matches aus jungen Start-ups und Unternehmen zusammengebracht. Eines davon: Molliks Gründung TrustCert und die FOM Hochschule für Oekonomie & Marketing mit Sitz in Essen. Mit mehr als 57.000 Studierenden an 36 Standorten, davon neun im Ruhrgebiet, ist die FOM die größte private Hochschule Deutschlands. Auch sie haben ein Interesse daran, dass ihre Zertifikate glaubwürdig sind.

Der Austausch mit internationalen Start-up-Hubs ermöglicht einen Erfahrungsaustausch über Grenzen hinweg und den Zugriff auf internationale Speaker.
Svenja Tietje, Geschäftsführerin ruhrHUB

Die Kraft des digitalen Ruhrgebiets

Der ruhrHUB ist ein Zusammenschluss der sechs Ruhrgebiets-Städte Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und der BMR mit der Initiative Digitale Wirtschaft Nordrhein-Westfalen (DWNRW). Er ist also selbst ohne vielfältige Netzwerke gar nicht denkbar. Und diese reichen einerseits bis ins Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW und zu nationalen und internationalen Initiativen und Investor*innen. Andererseits arbeitet der ruhrHUB mit den Wirtschaftsförderungen der Kommunen, dem dichten Hochschulnetzwerk im Ruhrgebiet und anderen lokalen Gründungsinitiativen zusammen.

Kein Wunder also, dass sich der ruhrHUB als digitaler Knotenpunkt versteht, der Unternehmen, Start-ups und digital interessierte Menschen in der Metropole Ruhr vernetzt. "Wir bringen branchenübergreifend in unseren Netzwerkformaten Akteure zusammen, welche füreinander interessant sein können und sich eventuell sogar gegenseitig suchen", sagt Geschäftsführerin Svenja Tietje.

Vielfältige Angebote für Gründer*innen

Zusammenbringen, das geht am besten vor Ort – etwa im eigenen Co-Working-Space in Essen. Vor allem aber auf Events wie der ruhrSTARTUPWEEK. Dort kommt einmal im Jahr die gesamte Start-up-Szene des Ruhrgebiets zusammen, um sich bei Workshops, Keynotes und Meet-ups über Geschäftsideen auszutauschen, Strategien zu entwickeln, neue Kunden zu gewinnen und neues Kapital zu generieren.

Ein Highlight ist das Großevent ruhrSUMMIT. Hier bietet der ruhrHUB Unternehmen, Investor*innen und Start-up-Gründer*innen eine gemeinsame physische und digitale Plattform zur Vernetzung – und das weit über das Ruhrgebiet hinaus. "Schon vor Beginn der Pandemie konnten wir internationale Teilnehmer*innen aus knapp 40 Ländern begrüßen, dies ist in der pandemiebedingten digitalen und hybriden Umsetzung ähnlich geblieben", sagt Svenja Tietje. "Der Austausch mit internationalen Start-up-Hubs ermöglicht einen Erfahrungsaustausch über Grenzen hinweg und den Zugriff auf internationale Speaker."

Neue Impulse für Unternehmen

Die Vorteile der Vernetzung, die der ruhrHUB leistet, liegen nicht allein bei jungen Unternehmen. Auch Firmen, die schon lang existieren, bekommen neue Impulse. Etwa über das Format des Corporate Challenge Pitches, dem ruhrCCP.

Alles über die Start-up-Szene im Ruhrgebiet

Storys rund um die Akteure der Start-up-Landschaft in der Metropole Ruhr finden Sie unter dem folgenden Link.

Unternehmen können dabei Herausforderungen definieren, vor denen sie stehen und Start-ups passende Lösungsansätze einreichen, die sie mit ihrem Geschäftsmodell bieten. Aus allen Bewerbungen wählt das Unternehmen drei aus, die dem Unternehmen ihre Ideen in einem Pitch vorstellen. "Für bereits erfolgreiche, teilweise über Generationen eingeführte Unternehmen bietet die Verknüpfung und intensive Zusammenarbeit mit Start-ups häufig zwei unschätzbare Vorteile: Sie machen die Erfahrung, mit einer agilen, sequentiellen Arbeitsmethode in Berührung zu kommen. Gleichzeitig bekommen sie den Zugang zu innovativen Technologien", sagt Oliver Weimann, Geschäftsführer des ruhrHUB.

"Wenn ein paar kritische Erfolgsparameter zusammenkommen, entsteht aus dem Matching durch den ruhrCCP eine langfristige und für beide Seiten erfolgreiche Kooperation", sagt Weimann. Ganz genau so wie bei Mirko Molliks Start-up TrustCerts und der Hochschule FOM.

Mehr über den ruhrHUB

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