APX: Es klingt wie die Abkürzung für einen internationalen Flughafen. Und in der Tat: Hinter dem Kürzel verbirgt sich eine der größten Metropolen nördlich der Alpen, jedenfalls zur Zeit des Römischen Reiches. Der Archäologische Park Xanten des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) erweckt die Siedlung Colonia Ulpia Traiana wieder zum Leben – die drittgrößte Siedlung in der germanischen Provinz der Römer nach dem heutigen Köln und dem heutigen Trier. Bis zu 10.000 Einwohner*innen lebten hier seit dem Jahr 100 n. Chr., gingen in Thermen, Tempel und Theater.

Die Römer im Ruhrgebiet

Wie das Leben damals gewesen sein könnte, zeigt sich im APX: Rekonstruktionen der zentralen Bauten, ausgegrabene Exponate und duftende Kräutergärten locken jedes Jahr mehr als 500.000 Gäste in den Park. Besonders für Kinder ist Deutschlands größtes Freilichtmuseum ein Ort der Entdeckungen: Hier kann man römisch kochen, Schmuck herstellen, Münzen gießen oder sich auf dem Abenteuerspielplatz tummeln.

Viel zu entdecken für Archäologen

Der 1977 eröffnete Archäologische Park ist nicht nur ein Ausflugsziel, sondern auch ein wichtiger Forschungsstandort. Anders als in Köln und Trier wurde die römische Stadt nicht überbaut, sondern verfiel – die Flächen wurden später landwirtschaftlich genutzt. Ausgrabungen sind hier deswegen kein Problem. Schon seit dem 19. Jahrhundert wird hier systematisch gegraben. Auch heute noch erfassen Archäologen das ganze Jahr über Bodendenkmäler, Straßen und Gebäude. In der Sommerakademie können Studierende bei den Grabungen unterstützen und so die archäologische Arbeit kennenlernen.

Es gibt viel zu entdecken. Schließlich war der Ort seit dem 12 v. Chr. zunächst ein Lager der römischen Legionen während der Germanienfeldzüge unter Kaiser Augustus – und wuchs in den folgenden 100 Jahren zu einer Stadt heran, die rund 200 Jahre lang existierte.

Fotonachweis © LVR-Archäologische Park Xanten, Axel Thünker DGPh