Der bewegte Fluss

Die Emscher im Ruhrgebiet galt als dreckigster Fluss Deutschlands. Nun ist sein Flusslauf zu einem Vorzeigeprojekt der Renaturierung geworden.

Die Emscher mag nicht der erste Fluss sein, wenn man ans Ruhrgebiet denkt. Schließlich ist sie nicht Namenspate der Region. Dabei ist es die Emscher, die von Holzwickede im Osten über Dortmund, Castrop-Rauxel und Recklinghausen, über Herten, Herne und Gelsenkirchen, über Essen, Bottrop und Oberhausen schließlich nach Duisburg und von dort bei Dinslaken in den Rhein fließt – einmal mitten durchs Ruhrgebiet. Dabei war sie lange Zeit Abwasserfluss von Industrie und Bergbau, wurde Anfang des 20. Jahrhunderts wie ein Kanal begradigt – und galt als dreckigster Fluss Deutschlands. Das hat sich inzwischen gewandelt.

Die Emscher in Oberhausen (c)EGLV

Heute sorgt die Emscher mit einem Umbauprojekt zu einem naturnahen Gewässer für Aufmerksamkeit. Neue unterirdische Kanäle werden das Schmutzwasser in einem mehr als 400 Kilometer langen System aufnehmen. Und mehr als 300 Kilometer Flusslauf der Emscher und ihrer Nebenläufe werden renaturiert. Dazu gehört auch die Mündung in den Rhein. Heute bildet dort ein über sechs Meter hohes Absturzwerk eine ökologische Barriere, die Fische nicht überwinden können. Weniger Meter entfernt soll nun eine Außenfläche von mehr als 20 Hektar Größe entstehen. In einigen Jahren wird hier ein Naherholungsziel sein, das der Natur wieder überlassen sein wird.

Fotonachweis © Stefan Ziese, Hubert Harst, Joachim Schumacher

Emscher
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Emscher

Emscher

Rheinaue 45

46535 Dinslaken

Emscher Landschaftspark

Rund um die alte Emscher ist bereits im Zuge der Internationalen Bauausstellung Emscher Park Ende der 1980er-Jahre der Emscher Landschaftspark entstanden, der heute in Trägerschaft des Regionalverbands Ruhr (RVR) liegt. Der Park umgibt den gesamten Flusslauf vom Osten des Ruhrgebiets bis zum Rhein auf insgesamt 457 Quadratkilometern und ist Teil der Route Industrienatur.

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