Der Masken-Macher

Matthias Bohm ist Geschäftsführer des international renommierten Ruhr-Labels Grubenhelden, das seine Mode schon auf der New York Fashion Week präsentiert hat. Warum er sofort bei der Wirgebiet-Aktion dabei war.

Der Bergbau ist noch immer präsent im Ruhrgebiet, aber seit 2018 endgültig Geschichte. Genau die Geschichte will Matthias Bohm mit seinem Mode-Label Grubenhelden weitererzählen, und zwar mit Respekt. Deswegen kommen für ihn nur hochwertige Textilien infrage, die langlebig sind. Und deswegen spicken er und sein Team jedes Stück Kleidung mit liebevollen Details: Mal sind in einem Stück originale Grubenhemden- oder -jackenstoffe eingearbeitet, mal hängen an den Hoodies Zipper in Form einer Grubenmarke, und in Gürteln sind Strophen des Steigerlieds eingraviert. Damit will Bohm seinen Respekt gegenüber den Bergleuten ausdrücken, die über mehr als 200 Jahre die Geschichte des Ruhrgebiets geprägt haben.

Für Bohm gab es also gar keine andere Option, als sein Start-up im Ruhrgebiet zu gründen. „Es gibt keinen besseren Schmelztiegel für diese Nummer als hier“, sagt er. „Das Ruhrgebiet ist eines der geilsten Fleckchen Erde.“ Ehrlichkeit, Geradlinigkeit, Zusammenhalt: All diese Attribute haben die Identität der Region geprägt und soll mit Grubenhelden auf zeitgemäße Weise in die Zukunft getragen werden.

Genau deswegen hat Bohm auch keinen Moment gezögert, für den einmaligen Schulterschluss der Fußballvereine aus dem Ruhrgebiet Masken zu produzieren. Die limitierte Edition haben Bohm und sein Team in den Nähstuben über dem Store in Gladbeck in Handarbeit hergestellt. 

Wie man mit Mode Aufmerksamkeit erzeugt, das weiß der Quereinsteiger nur zu gut. Schließlich hat er die Mode seines Start-ups aus der Metropole Ruhr bereits auf dem Runway der New York Fashion Week (NYFW) präsentiert. Und damit bewiesen: Strukturwandel kann modisch sein.

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