Jonas Vennemann ist Projektmanager im Vertrieb bei MAN Energy Solutions in Oberhausen. In seinem Job vertreibt er Großwärmepumpen an die Industrie. Vier kurze Fragen und Antworten zu seinem Zukunftsjob.
Ich arbeite bei MAN Energy Solutions im Vertrieb und verkaufe Großwärmepumpen für industrielle Anwendungen. Die Maschinen werden zum Beispiel in Fernwärmenetzen, Chemieanlagen, Papierfabriken oder in der Lebensmittelindustrie eingesetzt – also überall dort, wo es um Leistungen im Megawattbereich geht. Meine Tätigkeit im Vertrieb bildet die Schnittstelle zwischen unserem Unternehmen und den Kund*innen. Dabei vertrete ich die Anwendung Wärmepumpe auch international. Natürlich hat MAN Energy Solutions auch Vertriebsmitarbeitende im jeweiligen Land, die im direkten Kontakt mit den Kund*innen stehen. Sobald sich abzeichnet, dass ein Projekt umgesetzt wird, komme ich ins Spiel. Dabei arbeite ich eng mit unseren Ingenieursteams in Berlin, Oberhausen und Zürich zusammen. Unsere industriellen Wärmepumpen sind immer auf die jeweiligen Prozesse und Kund*innen zugeschnitten. Wir bauen also keine Standard-Lösungen, sondern passen unsere Maschinen individuell an. Meine Aufgabe liegt darin, diesen Prozess bis zum Vertragsabschluss zu begleiten. Ganz konkret bedeutet das: Ich führe Gespräche mit den Kund*innen, leite interne Meetings, erstelle Angebote und führe Vertragsverhandlungen. Sobald der Vertrag in trockenen Tüchern ist, übergebe ich den Auftrag an das Abwicklungsteam.
Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen für mich stets die Bedürfnisse der Kund*innen und die Technologie der Großwärmepumpe. Sie ist für mich die Technologie der Zukunft, denn etwa 50 Prozent des globalen Primärenergieverbrauches entfallen auf die Wärmeerzeugung. Die Energiekrise ist von daher vor allem auch eine Wärmekrise. Heizwärme benötigen wir als Verbraucher*innen im Haus oder in der Wohnung. Aber auch industrielle Anlagen, zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, benötigen Wärme – etwa, wenn etwas gekocht oder getrocknet wird. Voraussetzung für eine Wärmepumpe ist immer eine Wärmequelle. In der Industrie steht diese meist in Form von Abwärme aus Kühlprozessen zur Verfügung. Die industrielle Wärmepumpe 'pumpt' diese Wärme auf ein höheres Niveau und erzeugt so beispielsweise nutzbaren Dampf oder heißes Wasser. Bisher nutzt die Industrie vor allem Gas- oder Kohlekraftwerke zur Wärmeerzeugung. Die Nachfrage nach Großwärmepumpen steigt jedoch. Sie haben das Potenzial, umweltschädliche Anlagen zu ersetzen. Mit der Großwärmepumpe können wir den CO2-Ausstoß erheblich reduzieren und für eine grünere Zukunft sorgen.
Die Kernkomponente einer Wärmepumpe, den Verdichter, entwickeln, bauen und verkaufen wir bereits seit vielen Jahrzehnten. MAN Energy Solutions will die Herausforderungen seit 2018 in einem größeren Kontext betrachten und Lösungen für die Dekarbonisierung der Industrie anbieten. Damit wachsen natürlich auch unsere Projekte und das Vertriebsteam.
Grundsätzlich braucht man ein Ingenieurstudium oder eine Ausbildung zum*zur Techniker*in. Nach dem Abitur wollte ich zunächst gerne eine Zeit lang handwerklich arbeiten. Deshalb habe ich mit 18 Jahren erst einmal eine Ausbildung zum Industriemechaniker für Maschinen- und Anlagentechnik bei MAN gemacht. In dieser Zeit habe ich viel gelernt, unter anderem wie Kompressoren zusammengebaut werden und funktionieren. Für mich war aber auch schnell klar, dass ich auf jeden Fall Maschinenbau studieren möchte. Die Firma hat mich dabei unterstützt. Nach der Regelstudienzeit in Mülheim an der Ruhr, bin ich für das Praxissemester zur MAN zurückgekehrt und habe dort auch meine Bachelorarbeit geschrieben. Im Anschluss an mein Studium habe ich zunächst im Vertrieb für Gas- und Dampfturbinen gearbeitet. Nach zwei Jahren bin ich dann in den Bereich 'New Solutions' gewechselt. Seitdem beschäftige ich mich mit Lösungen für die Energiewende.
Jonas Vennemann ist 28 Jahre alt, Maschinenbauingenieur und seit seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei der MAN Energy Solutions in Oberhausen tätig. Als Project Manager Sales für Großwärmepumpen bringt er die zukunftsweisende Schlüsseltechnologie in die Industrie. An seinem Job gefällt ihm, dass er die Dekarbonisierung der Weltwirtschaft vorantreibt und einen Beitrag für eine grüne Zukunft leistet.
Mich faszinieren die Menschen im Ruhrgebiet. Sie sind sehr offen, haben immer einen Witz auf den Lippen und man kommt sehr leicht in Kontakt. Bemerkenswert ist auch das wachsende Kulturangebot. Ich wohne zwar nach wie vor am Niederrhein, komme aber auch außerhalb der Arbeit gerne in die Region.
Fotos: ralph richter photography and film / MAN ES