Betriebsingenieur für Energiewende

Nikolai Hochbein hat seinen Traumjob bei Thyssengas gefunden. Hier bereitet der Ingenieur den Transport von Wasserstoff für eine grüne Energieversorgung vor. Vier kurze Fragen und Antworten zu seinem Zukunftsjob.

Du bist Betriebsingenieur für Energiewende bei Thyssengas. Was genau ist deine Aufgabe?

Der Begriff Betriebsingenieur für Energiewende beschreibt den Beruf recht gut. Da geht es zum einen um den Betrieb von technischen Anlagen. Bei Thyssengas als Erdgas-Transporteur umfasst das hauptsächlich Gastransport-Infrastruktur, also vor allem Pipelines. Und dieses Aufgabengebiet bearbeite ich im Kontext der Energiewende. Das betrifft dann konkret alle Maßnahmen, um Emissionen wie Methan und CO2 zu vermeiden und zu reduzieren. Außerdem gehört das große Energiewende-Thema Wasserstoff mit in meinen Bereich.

Meine Aufgaben sind dabei sehr vielfältig, wenn es darum geht, Emissionen zu vermeiden und zu reduzieren. Wenn wir beispielsweise Baumaßnahmen an Leitungen vornehmen, dann untersuche ich wie wir es schaffen, die ohnehin schon geringen Emissionen, die dabei entstehen, weiter abzusenken. Dazu schaue ich mir beispielsweise Baumaßnahmen an Leitungen an und überlege, welche neuen Technologien es gibt und wie wir diese nutzen können. Das passiert zum einen als Recherche im Büro sowie durch Austausch mit meinen Kollegen, zum anderen aber auch, indem ich Baustellen und Anlagen besuche. Dort teste ich dann zum Beispiel selbst neue Technologien. Dabei habe ich viel Gestaltungsspielraum und kann eigenständig arbeiten.

Mittlerweile kann man das Thema Wasserstoff nicht mehr getrennt von Erdgas betrachten. Wir erleben in diesem Bereich gerade eine Transformation. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird die erste Thyssengas-Leitung von Erdgas auf Wasserstoff umgestellt. Bei diesem wichtigen Schritt ist es meine Aufgabe genau herauszuarbeiten, was die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Erdgas und Wasserstoff sind, um diese Transformation möglichst erfolgreich zu meistern.

Ein weiterer Teil meines Jobs ist die Regelwerksarbeit. Nächstes Jahr tritt die Methanemissionsverordnung der EU in Kraft. Diese soll in Deutschland konkretisiert werden. Dafür bin ich bei unserem Regelwerkssetzer, dem deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches, aktiv und gestaltete die technischen Regeln mit. Außerdem erstelle aktuell ich eine Schulungs- und Vortragsreihe zum Thema Wasserstoff. Dafür tausche ich mich aktiv mit den Mitarbeitenden der verschiedenen Betriebsstätten von Thyssengas aus, sammle Ideen und erstellte ein Schulungskonzept, in dem ich dann Wasserstoff-Wissen vermittle. Der erste Teil dieser Schulungsreihe ist bereits angelaufen.

Welche Ausbildung braucht man für deinen Beruf?

Ich bin Bauingenieur. Ich habe den Bachelor und den Master an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH) gemacht. Dort habe ich auch noch den Abschluss zum Wirtschaftsingenieur abgelegt. Außerdem interessiere ich mich schon lange fürs Schweißen und Stahlbau, was mir heute sehr hilft. Seit 2019 bin ich internationaler Schweißfachingenieur. Während meiner Schulzeit und auch im Studium hatte ich bereits Ferienjobs und Praktika im Tief- und Rohrleitungsbau. Zum Beispiel habe ich in den Baustellenalltag geschnuppert, bei dem Rohrleitungen verlegt wurden. Darüber hinaus habe ich später als Praktikant bei verschiedenen Energieversorgern angefangen. Im Studium war ich Werksstudent bei einem anderen Erdgas-Transporteur im Ruhrgebiet und hab die Branche kennen und lieben gelernt. Als ich mich entscheiden musste, was ich nach dem Studium machen möchte, sah ich die Stellenausschreibung als Betriebsingenieur für Energiewende bei Thyssengas. Da habe ich gedacht, den Job hätte ich mir nicht besser ausdenken können. Das ist mein Traumjob!

+++ Zur Person +++

Nikolai Hochbein ist 26 Jahre alt und lebt fast sein ganzes Leben im Ruhrgebiet. Schon zu Schulzeiten hatte er Ferienjobs im Tiefbau. Während des Studiums zum Bauingenieur lernte er die Welt des Erdgas-Transports kennen und lieben – für ihn bis heute die Königsklasse der Energieversorgung. Bei Thyssengas fand er dann auch seinen Traumjob als Betriebsingenieur für Energiewende. Mit seinem Beruf hilft er bei der grünen Transformation des Energiesektors.

Seit wann gibt es deinen Job bei Thyssengas?

Ich bin tatsächlich der erste bei Thyssengas, der diesen Job hat. Und das auch noch relativ frisch: Angefangen habe ich zum Beginn 2022. Allerdings investiert das Unternehmen gerade sehr viel auf dem Gebiet Energiewende und Wasserstoff und schafft laufend neue Stellen, die meiner ähneln. Alle Stellen sind auf unserer Karriereseite ausgeschrieben.

Was macht das Ruhrgebiet für dich besonders?

Ich kenne das Ruhrgebiet mein ganzes Leben lang. Das Besondere ist für mich, an der Schwelle zwischen Großstadt und Natur zu leben. Hier gibt es ein riesiges Kulturangebot, eine gute verkehrstechnische Anbindung und ganz viel Grün. Ich bin begeisterter Radfahrer und liebe die alten Zechentrassen, die zu Radwegen umgestaltet wurden. Die ganze Fahrradinfrastruktur ist in den letzten Jahren so viel besser geworden. Und je länger man hier wohnt, desto grüner wird das Ruhrgebiet. Zwischen Bochum und Essen befinden sich Felder. Die alten Zechenhalden sind quasi künstliche Mittelgebirge mit richtig viel Freizeitpotenzial. Es gibt den Rhein, die Ruhr und die Lippe und mein Lieblingsfluss, die Emscher. Ich kenn es ja gar nicht anders, aber ich denke, viele Außenstehende wären ganz überrascht, wie schön es hier eigentlich ist.

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Den Dortmunder Fernleitungsnetztreiber Thyssengas gibt es bereits seit rund 100 Jahren. Damit gilt das Unternehmen als erster Ferngasversorger Deutschlands. Bislang konzentrierten sich die rund 400 Mitarbeitenden auf Erdgas, doch nun bereiten sich die Dortmunder auf den Transport von Wasserstoff vor. Unternehmensverantwortliche haben im ersten Schritt 25 zusätzliche Stellen geschaffen, um den Aufbau eines 800 Kilometer langen "Thyssengas-H2-Startnetzes" voranzutreiben. 

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