Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation

Cebastien Foumouo Tsakou ist Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation beim Pumpenhersteller und Technologiekonzern Wilo. Vier kurze Fragen und Antworten zu seinem Zukunftsjob.

Du bist Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation bei Wilo. Was genau ist dabei deine Aufgabe?

Bei Wilo wird Nachhaltigkeit großgeschrieben. Klimaschutz ist Teil des Geschäftsmodells. Deshalb widme ich mich in der Position als Energiemanager komplett dem Thema Energie. Meine Hauptaufgabe: Ich stelle sicher, dass Wilo immer und zu jeder Zeit genügend Energie für die Herstellung der Pumpensysteme hat. Stichwort Versorgungssicherheit. Dafür beschäftige ich mich mit den Anlagen und schaue, wie sie arbeiten, wie viel Energie sie verbrauchen und wie effizient sie sind. Quartalsweise erstelle ich dann auf Grundlage der gesammelten Daten einen sogenannten Energiemanagement-Review, über den ich mit den jeweiligen Verantwortlichen der verschiedenen Produktionsbereiche spreche. Gemeinsam schauen wir zum Beispiel, wie sich die Energieverbräuche der jeweiligen Bereiche über einen längeren Zeitraum entwickelt haben. Daraufhin entwickeln wir gemeinsam Maßnahmen für die künftige Energieversorgung und optimieren gegebenenfalls Prozesse. Das Ziel ist eine bestmögliche Effizienz. Als Führungskraft steuere ich zudem Prozesse, mache Reportings und koordiniere Aufgaben.

Darüber hinaus bin ich Ingenieur für Gebäudeautomation. Dabei geht es hauptsächlich um die Behaglichkeit der Mitarbeitenden in Büros sowie um das Einhalten der Klimabedingungen in den Produktionsbereichen. So ist es in sensiblen Bereichen zum Teil notwendig, eine bestimmte Raumtemperatur und Luftqualität einzuhalten. Dafür stelle ich Lüftungs-, Klima- sowie Heizungsanlagen passend ein, setze die Algorithmen fest. Auch dabei gilt es, möglichst effizient und nachhaltig zu arbeiten. Generell bin ich sehr eng mit meinen Kolleg*innen in Kontakt. Die drei Energieteammitglieder und ich sind bei vielen Schritten und Prozessen involviert und dementsprechend gut vernetzt. Unter dem Strich verstehe mich als Motivator für gutes Verhalten, als einen Freund mit guten Tipps, um das eigene Verhalten zu optimieren. Und wenn es sein muss, dann haue ich – natürlich bildlich gesprochen – auch mal jemandem auf die Finger, wenn es nicht so gut läuft.

Ein schönes Projekt, das ich gerne unterstütze, lief gemeinsam mit der Abteilung Human Resources. Wir sensibilisierten die Auszubildenden zu Energieeffizienzthemen und schickten sie anschließend in einer Rolle als Energie-Scouts und Multiplikatoren in die einzelnen Produktionsbereiche sowie Büros. So erreichen wir noch mehr Leute und können flächendeckend für das gesamte Unternehmen Erfolge erzielen.

Als Energiemanager versuche ich, die Energieversorgung so effizient wie möglich sicherzustellen.
Cebastien Foumouo Tsakou, Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation bei Wilo

Welche Ausbildung braucht man für deinen Beruf?

Ich habe an der Technischen Universität Dortmund Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Energiesystemtechnik und Regelungstechnik studiert. Anschließend habe ich dann meinen Master in Energiesystemtechnik an der Fachhochschule Dortmund gemacht. Die Fächer Mathematik, Physik und Chemie haben mir in der Schule schon sehr gelegen. Früh hat mich interessiert, wie die Regelungstechnik funktioniert. Wie arbeiten Heizung, Lüftung und Klimaanlage zusammen, damit der Sollwert erreicht wird? Was ist die Technik, die dahintersteckt? Wie kann man solche Dinge programmieren? Bei Wilo bin ich gelandet, weil ich damals meine Masterarbeit hier geschrieben habe. Der Bereich: Entwicklung.

Als Ingenieur für Gebäudeautomation kümmere ich mich darum, die Behaglichkeit der Mitarbeitenden mit dem Nachhaltigkeitsbewusstsein des Unternehmens in Einklang zu bringen. Dafür entwickle ich nachhaltige Prozesse.
Cebastien Foumouo Tsakou, Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation bei Wilo
+++ Zur Person +++

Cebastien Foumouo Tsakou ist in Kamerun geboren und aufgewachsen. Nach seinem Abitur kam er mit 20 Jahren nach Deutschland, um sein Studium an der Technischen Universität Dortmund zu starten. Freund*innen, die dort bereits erfolgreich studierten, hatten ihm die Universität empfohlen. Seine erste Ruhrgebietsanlaufstelle: Essen. Dort hat er sich mit der deutschen Sprachprüfung für den Hochschulzugang qualifiziert. Heute lebt Cebastien in Dortmund. Einer der Gründe: die schwarz-gelbe Liebe des Fußball-Fans.

Seit wann gibt es deinen Job bei Wilo?

Den Job als Energiemanager gibt es jetzt seit 2015, seit der Einführung des Energiemanagementsystems nach DIN EN ISO 50001, einem Standard, der Unternehmen bei der Verbesserung der energiebezogenen Leistung und Energieeffizienz unterstützt. Das heißt aber nicht, dass das Thema Energieeffizienz vorher keine oder kaum eine Rolle gespielt hat. Es liefen schon lange Projekte über Energiethemen, aber das eben über viele verschiedene Personen im Unternehmen. Erst 2015 haben Verantwortliche entschieden, die Strippen zusammenzuführen und eine Person als Energieeffizienz-Beauftragten zu benennen. Aktuell werden immer mehr neue Stellen in diesem Bereich geschaffen. Unser Team wächst – auch und vor allem, weil das Thema durch den Krieg in der Ukraine und die drohende Versorgungsknappheit wichtiger wird. Den Job als Ingenieur für Gebäudeautomation gibt es schon weitaus länger. Ich arbeite in dieser Position, seitdem ich 2014 nach meiner Masterarbeit fest bei Wilo angestellt wurde.

Was macht das Ruhrgebiet für dich besonders?

Einmal Ruhrgebiet, immer Ruhrgebiet. Davon bin ich fest überzeugt. Ich mag es abwechslungsreich und vielfältig. In dieser Region muss man, anders als in anderen deutschen Städten, lediglich ein paar Minuten fahren, um andere Stadtgrenzen zu passieren. Zehn Fahrminuten von hier liegen Bochum, Witten, Hagen oder Essen. Ich mag und schätze die Möglichkeiten sehr. Auch die Geschichte des Ruhrgebiets ist sehr spannend. Hier zu wohnen, bedeutet für mich, eben diese mehr und mehr zu erkunden. Insbesondere in meinem Bereich, sprich im Energiemanagement und der Kohle, ist viel passiert. Damals, während meines Deutschkurses in Essen, haben wir uns einige historische Gebäude angeschaut. Als ich mir das anhörte hatte ich mir gleich gesagt: darüber möchte ich mehr wissen. Das verfolge ich seitdem hier vor Ort. Das Ruhrgebiet ist einfach top.

Statement zur aktuellen Energiekrise

"In diesen schwierigen Zeiten wollen wir vorausschauend und proaktiv handeln. Dafür durchdenken wir energieeinsparende Maßnahmen nicht nur, sondern setzen bereits heute schon einige von ihnen um. Somit leisten wir schon heute unseren Beitrag in dieser Energiekrise. Am Standort Dortmund sind wir bereits seit Wochen im Energiesparmodus und haben unter anderem die Klimatisierung in der Factory und in der Verwaltung angepasst. Maßnahmen waren dabei zum Beispiel, die Soll-Raumtemperatur abzusenken oder Mitarbeitende für dieses Thema noch mehr zu sensibilisieren, um unseren Gasverbrauch schon frühzeitig zu reduzieren. Das Energieteam beobachtet die Entwicklung des Verbrauchs täglich und optimiert gegebenenfalls die Prozesse."
 

(Cebastien Foumouo Tsakou, Energiemanager und Ingenieur für Gebäudeautomation bei Wilo, Stand September 2022) 

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