Freitag, 22. Februar 2019

Metropole Ruhr präsentiert Open Innovation-Ansatz für eine ganze Region

MWC19 Barcelona: „Stadt der Städte“ ist die digitale Musterregion Europas

Intelligente Straßenlaternen, die freie Parkplätze melden. Vernetzte Mülltonnen, die ihren Füllstand den Entsorgungsbetrieben melden. Digitale Smartphone-Bürger-IDs, die Behördengänge überflüssig machen. Mit diesen und viel mehr in Kooperation mit Wissenschaft und Forschung entwickelten Projekten transformiert sich Gelsenkirchen zur Smart City. Auf der größten europäischen Messe für Funktechnologien, dem MWC19 in Barcelona, präsentiert die Metropole Ruhr vom 25. bis 28. Februar die Stadt als Best-Practice-Beispiel der digitalen Musterregion Europas.

„Die Metropole Ruhr ist Innovationslabor für die Stadt der Zukunft“, erklärt Bart Gorynski, Herausgeber des von der Bundesbeauftragten für Digitalisierung unterstützten „Handlungsleitfadens für Praktiker*innen: Smart City / Smart Region“. „Hier lässt sich wie unter dem Brennglas ablesen, wie Städte die Digitalisierung mitgestalten und welche innovativen Lösungen sie dabei für die Bürger und Unternehmen entwickeln.“ Die Digitalisierung ist eine Chance, die alles verändert – wie wir leben, kommunizieren und arbeiten. Sie vermag die Lebensqualität zu erhöhen und die wirtschaftliche Prosperität zu steigern. Es bedarf kluger Konzepte, welche lokale Akteure einbinden und Kräfte bündeln, um digitale Potenziale zu heben und um Städte in lebenswerte Smart Cities zu entwickeln.

In der Metropole Ruhr fällt die Digitalisierung gewissermaßen auf fruchtbaren Boden. Die dichte Landschaft aus digitalen Unternehmen, Hochschulen, Forschungsinstituten, Kreativstandorten und Technologiezentren trägt zur Innovationsfähigkeit bei. Die Region gilt als Ort der Macher und der Innovationen. Und ihre Städte sind bestens miteinander vernetzt. So haben alle Städte der Metropole Ruhr Stabsstellen mit Verantwortlichen für die Digitalisierung eingerichtet, die sich regelmäßig austauschen und jeweils eigene Smart-City-Konzepte mit besonderen Akzenten ausrollen. Dabei gibt es den Willen, dass sowohl die kleinen Kommunen der Metropole Ruhr als auch große Städte einmal gefundene Lösungen adaptieren können. Eine Stadt geht vor, andere profitieren davon. „Die digitalen Konzepte einzelner Städte sind skalierbar und als Bausteine adaptier- und übertragbar“, hat Gorynski als Mitgründer der weltweit führenden Smart-City-Lösungsplattform „bee smart city“ mit über 900 teilnehmenden Städten beobachtet. „Das sorgt für Effizienz und beschleunigt die digitale Transformation der gesamten Metropolregion Ruhr.“

So wird in Bochum mit dem Projekt „Mark 51°7“ die Fläche des ehemaligen Opel-Werks mit dem Fokus auf digitale Zukunftstechnologien revitalisiert. Darüber hinaus ist Bochum Pilotstadt für „Smart Poles“. In Kooperation mit innogy SE und den Stadtwerken Bochum werden dabei Straßenlaternen mit intelligenter Technik ausgestattet, die beispielsweise WLAN zur Verfügung stellen oder freie Parkplätze melden. Parallel setzt die Stadt mit dem Projekt „Gigabit City“ auf ein flächendeckendes, leistungsfähiges Breitbandnetz zur Übertragung großer Datenmengen in Echtzeit. Nach und nach verschmelzen solche Projekte zu einem intelligenten, digitalen, urbanen Raum. „Gemeinsam wollen wir Bochum effizienter, innovativer und nachhaltiger gestalten. Die Stadt wird zu einem Vorreiter, dem sicherlich in Zukunft viele weitere Kommunen folgen werden“, erklärt Hildegard Müller, Vorstand Netz & Infrastruktur der innogy SE.

Die Stadt Dortmund wiederum führt mit ihrer „Allianz Smart City“ vor Augen, wie digitale Projekte für die vernetzte Stadt initiiert und Partner eingebunden werden können. Die Plattform hat sich zu einem schlagkräftigen Instrument entwickelt, die Unternehmen, Wissenschaft, Forschung und Stadtgesellschaft unter dem Motto „Wir.Machen.Zukunft“ zusammenführt. Innerhalb kürzester Zeit konnte die Stadt mit 126 Partnern bereits 18 Pilotprojekte entwickeln. Sie reichen von smarten Parklösungen über digitale Quartiersentwicklung bis hin zu intelligenten Mobilitätskonzepten.

Gelsenkirchen wurde sogar vom Land Nordrhein-Westfalen als „digitale Modellkommune“ ausgezeichnet. Mehr als 93 Prozent der Einwohner surft dank Glasfaser mit über 50 Megabits pro Sekunde. Sämtliche Gewerbegebiete haben einen Internetzugang mit über 50 Megabits pro Sekunde, alle 86 Schulen ebenfalls. Außerdem bietet die Stadt bereits über 260 Hotspots mit freiem WLAN. Die beiden kommunalen Versorgungsunternehmen GelsenNet und Emscher-Lippe-Energie nutzen zudem Maschinenetze, die erst kürzlich im Live-Netz des Telekommunikationsanbieters Telefónica Deutschland in Betrieb genommenen wurden. Sie bieten die Grundlage für das Niedrigenergie Internet of Things (IoT). Das reichweitenstarke Narrowband-IoT (NB-IoT) erlaubt eine Abdeckung im Umkreis des Funkmastes von bis zu 35 Kilometern. LTE-M liefert einer Bandbreite von bis zu 1 Megabit pro Sekunde. In einem deutschlandweit einmaligen Pilotprojekt testen die beiden Versorgungsunternehmen zusammen mit Telefónica Deutschland in mehreren tausend Gelsenkirchener Häusern die Qualität der ein- und ausgehenden Funksignale von NB-IoT und LTE-M im Vergleich zu den klassischen Mobilfunknetzen – insbesondere in Untergeschossen, wo zumeist die Stromzähler montiert sind. „In Gelsenkirchen wird damit erstmals geprüft, in welchem Ausmaß NB-IoT und LTE-M für Smart Metering Anwendungen flächendeckend in dem Gebiet eingesetzt werden können und wie sie sich in der Praxis von den bestehenden Mobilfunknetzen unterscheiden“, erklärt Sven Koltermann, Leiter Energy Sales & Program Lead Smart Energy bei Telefónica Deutschland.

Solche digitalen Infrastrukturen sind die Lebensadern der Smart City, in der Technologien wie die Smartphone-Bürger-ID den Bürgern das Leben erleichtern und in der die Wirtschaft wachsen kann. Ein Experimentierfeld hierfür wird in Gelsenkirchen das Open Innovation Lab.

„Damit ist Gelsenkirchen im Kleinen, was die Metropole Ruhr im Großen ist: ein gutes Beispiel für eine Modellregion, die auf dem Mobile World Congress in Barcelona zeigt, wie die bedarfsgerechte Transformation zur Smart City praxisnah funktioniert – nämlich durch kleine, intelligente Schritte, dem Mut zum Wandel und die kollaborative Einbindung vieler Akteure“, sagt Smart-City-Experte Gorynski. „Die Metropole Ruhr lebt einen Open Innovation-Ansatz für die ganze Region, um die Chancen der Digitalisierung für die integrierte Stadt- und Regionalentwicklung proaktiv zu ergreifen.“

MWC19 Barcelona

25. bis 28. Februar 2019

Metropole Ruhr und Stadt Gelsenkirchen

Gemeinschaftsstand von NRW.International

Halle 6, Stand B40

Der Messeauftritt der Metropole Ruhr wird im Rahmen der Standortmarketing-Kampagne "Stadt der Städte" realisiert, mit der das Ruhrgebiet sein Image bei Investoren und Fachkräften nachhaltig verändern will. Unter dem Motto "Stadt der Städte" ("City of Cities") spricht die Metropole Ruhr Investoren, Unternehmer, junge Berufstätige und Studierende an. Die Kampagne ist eine Initiative aus dem Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr (RVR). Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.metropole.ruhr https://www.metropole.ruhr/en/mobile-world-congress/

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