Montag, 26. August 2024

Kanzler Scholz beeindruckt von Flächenentwicklung im Ruhrgebiet

Rundgang auf Bochumer Innovationsquartier

Essen/Bochum – 26. August 2024. So geht Transformation im Ruhrgebiet: Regionaldirektor Garrelt Duin und Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch haben heute (26. August) Bundeskanzler Olaf Scholz die Entwicklung und Ansiedlungserfolge im Innovationsquartier MARK 51°7 in Bochum präsentiert. Auf dem ehemaligen Opel-Gelände haben sich wenige Jahre nach der Schließung des Autowerks zahlreiche moderne, technologieorientierte Unternehmen angesiedelt, genauso wie Start-ups und Forschungseinrichtungen.

Besichtigt wurden das "Zentrum für das Engineering Smarter Produkt-Service Systeme" (ZESS), das Entwicklungszentrum der Volkswagen Infotainment GmbH und der "Makerspace", die offene Werkstatt des neuen Technologiecampus der Ruhr-Universität Bochum. An dem gemeinsamen Rundgang nahmen neben dem Kanzler auch Dr. Frank Dudda, Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung, der Direktor der Ruhr-Universität Bochum, Professor Martin Paul und Ralf Meyer teil, Geschäftsführer der Bochum Perspektive GmbH.

Bundeskanzler Olaf Scholz war auf Einladung vom Regionalverband Ruhr (RVR) nach Bochum gekommen und zeigt sich beeindruckt von der dynamischen Entwicklung des Standortes: “Der Industrie-, Technologie- und Wissens-Campus MARK 51°7 zeigt, wie durch ein ganzheitlich gedachtes Konzept ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Wandel gemeinsam erfolgreich gelingen können. Die Innovationskraft der ansässigen Forschungseinrichtungen und Unternehmen bringt einen echten Mehrwert für Bochum und das ganze Ruhrgebiet. Wir brauchen mehr mutige Kommunen, die – wie die Stadt Bochum – Projekte wie MARK 51°7 gemeinsam mit allen Beteiligten angehen und zielgerichtet umsetzen.”

Die Entwicklung auf dem Gelände MARK 51°7 gehört im Ruhrgebiet zu den besten Beispielen, wie die Neuausrichtung von ehemals gewerblich genutzten Flächen gelingen kann. Bis in die sechziger Jahre hinein wurde unter dem Förderturm der Zeche Dannenberg Kohle abgebaut. Nach dem Bergbau kam mit Opel die Automobil-Industrie in die Region und bekannte Modelle wie der Kadett und der Manta liefen in Bochum vom Band.

MARK 51°7 hat Potenzial für mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze 

Unmittelbar nach dem Ende der Automobil-Produktion im Dezember 2014 nahm im Jahr 2015 die Entwicklungsgesellschaft "Perspektive Bochum 2022" ihre Arbeit auf. Sie verantwortet seither die städtebauliche und gewerbliche Entwicklung der rund 70 Hektar großen Fläche im Rahmen des Projekts MARK 51°7. Die Produktionsgebäude von Opel wurden in der Folge bis auf das Verwaltungsgebäude "O-Werk" größtenteils zurückgebaut.

Das Leitmotiv der Neuausrichtung ist "Wissen schafft Wirtschaft". Mit Erfolg: Zuletzt hatte Opel im Jahr 2014 auf dem Gelände 2.500 Arbeitsplätze. Zehn Jahre später sind mehr als 3.500 Arbeitsplätze neu entstanden. Für die Zukunft, wenn alle Flächen bebaut sind, werden es mehr als 10.000 Arbeitsplätze sein. 

Regionaldirektor Garrelt Duin zum Besuch von Kanzler Scholz. “Wir konnten dem Kanzler eindrucksvoll zeigen: Das Ruhrgebiet kann Strukturwandel. Transformationsprozesse liegen in der DNA der Region. Wir haben hier das Wissen, die Akteure und die Infrastruktur, die man für eine gute Zukunft braucht. Auf diesem Weg brauchen wir neben Ehrgeiz und Optimismus aber auch die Mitwirkung aller politischen Ebenen in Deutschland und Europa. Denn viele weitere Flächen, die uns Kohle und Stahl zum Beispiel in Bottrop, Essen oder Herne hinterlassen haben, stehen bereit für eine neue Nutzung und neue Arbeitsplätze. Nachhaltige Flächenentwicklung ist ein zentraler Baustein, um unser Ziel zu erreichen, grünste Industrieregion der Welt zu werden.”

Als NRW-Wirtschaftsminister hatte Duin der Entwicklungsgesellschaft "Bochum Perspektive 2022" in den Jahren 2014 und 2015 Förderbescheide in Höhe von 32,2 und 32,9 Millionen Euro für die Sanierung des Opel-Geländes übergeben.

Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, sagt zur Entwicklung des Areals: "Wissen ist Bochums Ressource No. 1 und Wissen ist die Zukunft der Region. Das zeigt sich auch auf MARK 51°7. Moderne, technologieorientierte Unternehmen finden auf dem knapp 70 Hektar großen Areal ebenso Platz, wie Institute und Forschungseinrichtungen, die einen engen Kontakt zur Wirtschaft suchen. So schafft Wissen Wirtschaft. Schon jetzt stärken die angesiedelten Unternehmen Bochums Ruf als erstklassige Adresse für das Thema IT-Sicherheit und Automotive. Der Branchenmix auf MARK 51°7 ist vielfältig, zukunftsorientiert und steigert die Wirtschaftskraft der Region nachhaltig. Hier entsteht Beschäftigung und Arbeit in einem breiten Spektrum: von verarbeitender Industrie über Logistik und Dienstleistung bis hin zur Spitzenforschung. Vom Start-up bis zum Großunternehmen. Die Entwicklung von Mark 51°7 ist eine Geschichte von Mut, Zuversicht und einer Idee, wie Zukunft erfolgreich gestaltet werden kann. Zugleich auch eine Geschichte strategischer Planung und konsequenter Umsetzung."

Zum Abschluss seines Besuches auf MARK 51°7 diskutierte Bundeskanzler Scholz im O-Werk mit Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Transformation und ihre Rahmenbedingungen. Vorher informierte er sich über das Potenzial des Ruhrgebiets, Wasserstoffmodellregion in Deutschland zu werden.

Die Hydrogen Metropole Ruhr, die H2-Koordinierungsstelle der Region, zeigte mit seinen Partnern an drei Beispielen, wie der Energieträger der Zukunft die Ruhr-Wirtschaft nachhaltig stärken kann. Präsentiert wurden ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk in Bergkamen der Firma Iqony, ein 150 kW LKW Brennstoffzellenmotor aus Europas größter Serienproduktion von Brennstoffzellen von Cummins Hydrogenics mit Sitz in Herten und die H2-Trainingsstrecke von Open Grid Europe in Werne.

Pressematerial zum Download

  • Pressemitteilung als PDF
  • Pressebild (Bildinformationen: v.l.n.r.: Dr. Martin Paul (Rektor Ruhr-Universität Bochum), Thomas Eiskirch (Oberbürgermeister der Stadt Bochum), Bundeskanzler Olaf Scholz, Prof. Dr. Bernd Kuhlenkötter (Lehrstuhlleitung Lehrstuhl für Produktionssysteme, Fakultät für Maschinenbau, Ruhr-Universität Bochum), Garrelt Duin (RVR-Regionaldirektor); Credits: Jochen Tack/RVR)
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Barbara Klask

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