Handwerksberufe für eine nachhaltige Zukunft

Mit einer Ausbildung im Handwerk die grüne Transformation vorantreiben: Im Ruhrgebiet ist das möglich. Wir stellen acht zukunftsweisende Berufe vor.

Umweltschutz, Energieeffizienz, Ressourcenverbrauch: Handwerker*innen setzen sich tagtäglich dafür ein, das Thema Nachhaltigkeit breitflächig voranzutreiben. Dabei ist die Branche ein wachstumsstarker Wirtschaftszweig im Ruhrgebiet, wie die Regionalstatistik Ruhr zeigt. Rund 11,8 Prozent der Beschäftigten in der Region sind in einem Handwerksbetrieb tätig, unter Einbezug der handwerksähnlichen Gewerbebetriebe sind es sogar 12,5 Prozent.

In den mehr als 130 Ausbildungsberufen ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Bestandteil geworden. Ob als Dachdecker*in oder Abwassertechniker*in – echte Macher*innen sorgen im Ruhrgebiet dafür, dass die Transformation in eine grüne Zukunft gelingt. Denn: Der Wandel funktioniert nur, wenn alle Berufsgruppen mit anpacken.

Dachdecker*in

Dachdecker*innen verlegen längst nicht mehr nur Ziegel und Dachsteine. Sie sind auch wichtige Berater*innen, wenn es um umweltfreundliches Dämmen und Decken geht. Denn: Hier zählt bereits die Wahl des Materials. Ist ein Gebäude gedeckt, kümmern sich Dachdecker*innen um alles, das zusätzlich aufs Dach gehört. Sie installieren zum Beispiel Solarmodule, die Energie produzieren und so die Wärmepumpe oder das Elektrofahrzeug versorgen.

Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik

Mit einer Ausbildung als Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik können Menschen aktiv etwas für den Klimaschutz tun. Denn die Fachkräfte sorgen nicht nur für warme Häuser im Winter. Ob Modernisierung alter Heizungsanlagen auf umweltfreundliche Systeme oder Maßnahmen zum Energiesparen – sie sind Expert*innen in allen Bereichen der Haustechnik und leisten damit einen großen Beitrag zur Energiewende.

Zweiradmechatroniker*in

Bei den Zweiradmechatroniker*innen geht es jeden Tag voran. Sie beraten Kund*innen, prüfen, warten und reparieren deren Fahrzeuge. Damit verlängern sie die Nutzungsdauer und schonen natürliche Ressourcen. Auszubildende können zwischen zwei Fachrichtungen wählen: Fahrrad- und Motorradtechnik. Die grüne Transformation macht in beiden Sparten keinen Halt. Ob Elektromotorrad, Pedelec oder E-Bike – Zweiradmechatroniker*innen sorgen dafür, dass es auf den Straßen umweltfreundlicher wird.

Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer*innen

Das Isolierhandwerk sorgt für die optimale Gebäudeisolierung. Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer*innen fertigen und montieren Dämmstoffe an Außenwänden oder auf Rohrleitungen. Damit schützen sie Gebäude nicht nur vor Hitze, Kälte, Lärm oder Feuer. Mit dem Einsatz von richtigen Materialien reduzieren sie auch den Energieverbrauch der Häuser und gewährleisten, dass Menschen gleichzeitig komfortabel und klimafreundlich wohnen können.    

Fachkraft für Abwassertechnik

Die moderne Gesellschaft verbraucht viel Wasser. Fachkräfte für Abwassertechnik stellen sicher, dass nur gereinigtes Wasser in die Natur abfließen kann. Über Kanäle werden die Wassermengen in Kläranlagen geleitet. Dort bereiten die Fachkräfte das Schmutzwasser auf, entsorgen Reststoffe und steuern die Betriebsabläufe. Ihre Arbeit ist elementar für die Gesundheit der Menschen und die Umwelt.

Elektroniker*in

Ob Wärmepumpen, Elektromobilität oder Photovoltaik – die Innovationen der Elektroindustrie tragen maßgeblich zu einer nachhaltigen Zukunft bei. Elektroniker*innen installieren und konfigurieren Produktionsanlagen, Steuerungssysteme und elektronische Geräte. Außerdem warten sie die Anlagen und helfen bei Störungen und Defekten. Den Auszubildenden stehen mehrere Fachrichtungen offen: In der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik installieren sie modernste Technik, die gleichzeitig dem Klima nutzt. In der Fachrichtung Automatisierungs- und Systemtechnik spielt die E-Mobilität eine große Rolle. Elektroniker*innen sind sehr gefragt, wenn es um die Automatisierung von Produktionen geht.

Kfz-Mechatroniker*innen

Kraftfahrzeugmechatronik und Klimaschutz – geht das zusammen? Ja, denn auch die Automobilindustrie hat sich nachhaltige Ziele gesetzt. Auf den deutschen Straßen sind immer mehr Fahrzeuge mit alternativen Antrieben wie Hybrid- und Elektromotoren unterwegs. Kfz-Mechatroniker*innen bauen die Systemkomponenten zusammen und prüfen die Funktionen. Sie werden speziell geschult und können damit auch mit Hochvoltbatterien umgehen, die in E-Fahrzeugen verbaut sind.

Schornsteinfeger*in

Schornsteinfeger*innen sollen nicht nur Glück bringen, sie sind auch im Auftrag des Umweltschutzes unterwegs. Sie kehren Schornsteine und prüfen, ob Öfen, Abgasleitungen und Heizungen intakt sind. Bei einer Messung bewerten sie grundsätzlich die Energieeffizienz der Anlagen. Schornsteinfeger*innen sind häufig die ersten Ansprechpartner*innen, wenn es um die Modernisierung der Geräte oder Energiesparmaßnahmen im eigenen Haus geht.

Die Handwerkskammern

Die Handwerkskammern sind verantwortlich für die Beratung, Regelung und Prüfung innerhalb der Berufsausbildung im Handwerk. Die Handwerksorganisationen in der Region Ruhr – die drei Handwerkskammern Dortmund, Düsseldorf und Münster sowie zehn Kreishandwerkerschaften – haben sich 2018 in der Arbeitsgemeinschaft "Handwerk Region Ruhr" zusammengefunden, um ihre politischen Positionen gemeinsam und auf regionaler Ebene zu vertreten. Das Bündnis repräsentiert rund 45.000 Handwerksbetriebe mit mehr als 280.000 tätigen Personen und knapp 20.000 Auszubildenden.

Titelbild: Adobe Stock: ©Igor

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