Mit Wasserstoff quer durchs Ruhrgebiet

Die Mobilitätswende nimmt Fahrt auf: Durch die Kooperation Metropole Ruhr wird der öffentliche Nahverkehr attraktiver und umweltfreundlicher – auch dank neuer Technologien.

Mobilität ist für jede Metropole ein zentraler Faktor für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit – aber auch für die Lebensqualität der Menschen. Angesichts der Klimakrise sind nachhaltige Mobilitätslösungen weltweit gefragt – der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) spielt dabei eine wichtige Rolle. Deswegen will die Metropole Ruhr das ÖPNV-Angebot für die Menschen in der Region aufwerten. Die kommunalen Verkehrsunternehmen des Ruhrgebiets haben deswegen beschlossen, noch enger zusammenzuarbeiten: An der Kooperation Metropole Ruhr (KMR) beteiligen sich alle zwölf von ihnen.

Verdichtung und neue Ideen

Die Oberbürgermeister*innen und Landrät*innen des Ruhrgebiets haben im Mai 2020 gemeinsam mit den Nahverkehrsunternehmen und dem Regionalverband Ruhr einen Elf-Punkte-Plan zur Stärkung des ÖPNV in der Metropole Ruhr vorgelegt und arbeiten nun an der Umsetzung. Zu den zentralen Aspekten des Plans gehören:

  • ein vereinfachtes Tarifsystem und eine App, die die Angebote bündelt
  • gezielte Verdichtung der bestehenden Angebote
  • der Ausbau des städteübergreifenden Metrobusnetzes
  • eine bessere Abstimmung der kommunalen Nahverkehrspläne
  • die Beschaffung von Elektro- und Wasserstoff-Bussen
  • die Ergänzung des ÖPNV durch Sharing- und On-Demand-Angebote
Zu einem metropolenwürdigen ÖPNV gehören ein gemeinsames, einfaches und günstiges Tarifsystem genauso wie die zeitliche Harmonisierung der Nahverkehrspläne und die Vereinheitlichung der Technologie bei Elektro- und Wasserstoff-Bussen.
Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum

Leicht verständliches Tarifsystem

Klimaschädliche Abgase sollen vermieden werden. Möglich ist eine deutliche Reduktion der CO2- Emissionen etwa, indem der Anteil lokal emissionsfreier Busse kontinuierlich und abgestimmt ausgebaut wird. Einen nachhaltigen Effekt hat es aber auch, wenn mehr Menschen ihren privaten Pkw stehen und stattdessen vermehrt öffentliche Verkehrsangebote nutzen. Dafür – so der Grundgedanke der KMR – ist es vor allem wichtig, dass sich die Menschen möglichst einfach und zu bezahlbaren Preisen kreuz und quer durch die Region bewegen können, ohne auf Gemeindegrenzen und komplizierte Tarifzonen achten zu müssen. Innovative Zusatzangebote – wie E-Scooter-Verleih an der S-Bahn-Haltestelle – können die Attraktivität des ÖPNV weiter steigern.

Metropolwürdiger ÖPNV

Die KMR schaffe die wichtigsten Voraussetzungen für einen attraktiven, metropolenwürdigen ÖPNV, sagte Thomas Eiskirch, Oberbürgermeister der Stadt Bochum, bei der Vorstellung der Kooperation: „Dazu gehören ein gemeinsames, einfaches und günstiges Tarifsystem genauso wie die zeitliche Harmonisierung der Nahverkehrspläne und die Vereinheitlichung der Technologie bei Elektro- und Wasserstoff-Bussen.“

Kooperation mit Tradition

Kooperation beim Nahverkehr ist im Ruhrgebiet übrigens nichts Neues: Vorgänger der KMR ist die Kooperation östliches Ruhrgebiet (KöR), die 1999 mit vier Betrieben begann und kontinuierlich weiter gewachsen ist. Die Partner*innen arbeiten in zahlreichen Handlungsfeldern erfolgreich zusammen, gleichzeitig erhalten sie lokale Stärken und können den Fahrgästen so einen qualitativ hochwertigen regionalen ÖPNV anbieten. Mit den wachsenden Herausforderungen im ÖPNV ist nun jedoch ein ganzheitlicher Ansatz für die Metropole gefragt.

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