Es sind die Menschen, die aus der Metropole Ruhr gemacht haben, was sie heute ist. Und es sind auch die Menschen, die das Ruhrgebiet von morgen gestalten. Ein Kopf der Transformation: Carsten Schmitt.
Wie eine Industrieregion zur grünsten der Welt werden kann, weiß Carsten Schmitt besonders gut. Denn der an der TU Dortmund promovierte Chemieingenieur arbeitet bei thyssenkrupp nucera daran, den wichtigsten Energieträger für eine klimagerechte Industrie im industriellen Maßstab herzustellen: grünen Wasserstoff. Als Head of Innovation Center tüftelt er mit seinem Team an technischen Abläufen und entwickelt neue Forschungsideen. Die Begeisterung dafür hat der gebürtige Hagener von seinem Vater übernommen, der einst in der Entwicklung einer Papierfabrik arbeitete – und die Freude an technischen Tüfteleien in die zweite Ruhrgebiets-Generation vererbt hat.
Wie genau er die Transformation in der Metropole Ruhr in seinem Beruf mitgestaltet, hat uns Carsten Schmitt in einem Fragebogen verraten.
Meine Berufsbezeichnung lautet Head of Innovation Center der thyssenkrupp nucera.
Ich beschäftige mich dabei gemeinsam mit meinem Team damit, Elektrolyse-Technologien weiter zu verbessern. Denn sie sind ein entscheidender Kernbaustein der Energiewende, bei der fossile durch CO2- freie Energieträger wie grünen Wasserstoff ersetzt werden. Bei thyssenkrupp nucera haben wir dazu − aufbauend auf unserer seit vielen Jahrzehnten etablierten Chlor-Alkali-Elektrolyse-Technologie − unsere alkalische Wasserelektrolyse zur Herstellung von grünem Wasserstoff entwickelt. Bei dieser Elektrolyse-Technologie wird Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne verwendet, sodass grüner Wasserstoff entsteht. Jetzt arbeiten wir kontinuierlich daran, insbesondere die Zellen und die Stacks als Kern dieser Technologie in kleinen und großen Schritten kostengünstiger und mit optimierter Performance anzubieten.
Am spannendsten an meiner Forschung finde ich, dass kein Tag wie der andere ist. Jeden Tag können spannende Entdeckungen gemacht werden − mal kleine und eher unbedeutende, mal größere und relevante. Außerdem begegne ich vielen interessanten Menschen mit spannenden Geschichten, großartigen Ideen und viel Enthusiasmus und Motivation.
Transformation bedeutet für mich raus aus der bequemen Hängematte und aktiv werden, neue Wege und Möglichkeiten erschließen, die unser Leben in vielfältiger Art und Weise wandeln.
Ich gestalte die Transformation (im Ruhrgebiet) mit, indem ich die Weiterentwicklung unseres 20 MW-Wasserelektrolyse-Moduls scalum® vorantreibe. Mit ihm kann die Industrie im industriellen Maßstab grünen Wasserstoff herstellen und die notwendige Dekarbonisierung der Industrie im Ruhrgebiet (und natürlich auch im Rest der Welt) verwirklichen, so zum Beispiel die Transformation der Stahlindustrie, die unsere Region viele Jahrzehnte geprägt hat.
Ohne die Forschung in unserer Firma würde eine großtechnische Elektrolyse- Technologie für die Herstellung von grünem Wasserstoff fehlen – und damit ein zentraler Baustein für die Energiewende.
Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Instituten im Ruhrgebiet bedeutet für mich die bunte Vielfalt der Forschungslandschaft optimal zu nutzen. Durch die Kooperationen in (geförderten) Projekten bringen wir die Fortschritte und Ideen aus vielfältigen Forschungsgebieten zusammen und haben die Möglichkeit, gute und in vielfältigen Disziplinen ausgebildete Experten für die Mitarbeit in unseren Teams zu begeistern.
Das Ruhrgebiet ist für mich meine Heimat. Aufgewachsen zwischen Ruhrgebiet und Sauerland, liebe ich die "grüne Oase zwischen Kohle und Stahl", wie Wolfgang Petry sie nennt. Ich genieße das Rudern und Kanufahren auf der von viel Grün umgebenen Ruhr, aber auch die Vorzüge der unglaublich vielfältigen Möglichkeiten der Städte an den Ufern.
Titel-Bild: thyssenkrupp nucera