David Rupprecht

Es sind die Menschen, die aus der Metropole Ruhr gemacht haben, was sie heute ist. Und es sind auch die Menschen, die das Ruhrgebiet von morgen gestalten. Ein Kopf der Transformation: David Rupprecht.

Wer hat an der Uhr gedreht? Es war wohl David Rupprecht, damals als Schüler. Aus seinem Computerzimmer im Keller hat er seine IT-Kenntnisse eingesetzt, um die Funkuhren in der Schule umzustellen. Schließlich brachte ihm das mehr Zeit ein, die er im Computerkeller verbringen konnte. Heute achtet er drauf, dass sich nicht so einfach von außen jemand in IT-Systeme einfuchst. Der 33-jährige gebürtige Braunschweiger, der heute in Bochum zu Hause ist, widmet sich der Sicherheit von Mobilfunknetzen und ist einer der vielen Köpfe, die aus dem umfassenden Exzellenzcluster Cybersecurity im Ruhrgebiet hervorgegangen sind.

Wie er die Transformation in der Metropole Ruhr in seinem Beruf mitgestaltet, hat uns David Rupprecht in einem Fragebogen verraten.

Das Ruhrgebiet ist für mich Ehrlichkeit und unkomplizierter Austausch.
David Rupprecht, PostDoc an der Ruhr-Universität Bochum

Meine Berufsbezeichnung lautet formell: Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Also PostDoc. Vor allem aber auch Gründer.

Ich beschäftige mich dabei mit der Sicherheit von Mobilfunknetzen. Wir finden und beheben Sicherheitslücken in der Kommunikation zwischen Smartphone und Mobilfunknetz. Mobilfunksicherheit ist wichtig für unsere alltägliche Kommunikation, denn sie betrifft nicht nur das eigene Mobiltelefon, sondern beispielsweise auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen, in kritischen Infrastrukturen oder smarten Fabriken.

Am spannendsten an meiner Forschung finde ich den Einfluss, den man mit der Forschung nehmen kann. Wenn wir eine Sicherheitslücke im Standard finden und beheben, sichern wir Millionen oder Milliarden Geräte ab und schützen so deren Nutzer*innen.

Transformation bedeutet für mich, aus Fehlern zu lernen, um die Zukunft besser zu gestalten. Im Kontext der Mobilfunksicherheit bedeutet das ganz konkret: Sicherheitslücken, die wir heute finden, können wir in den Netzen von morgen vermeiden.

Ich gestalte die Transformation (im Ruhrgebiet) mit meiner Forschung mit, indem...

... wir in internationaler Zusammenarbeit gemeinsam an Problemen arbeiten, die keine Ländergrenzen kennen.

... wir damit den Sicherheitsstandard anheben können und so eine sicherere Zukunft schaffen.

... wir direkt mit Studierenden aus allen Richtungen und mit allen Hintergründen zusammenarbeiten und ihnen Zukunftsperspektiven aufzeigen.

... ich mit meinem Start-up nicht mehr nur an Forschungsproblemen arbeite, sondern nun auch die Chance habe, ganz reale Probleme anzugehen und zu lösen.

David Rupprecht und Dr. Katharina Kohls während seiner Forschungsarbeit. Die sogenannte Shieldingbox schützt das Mobiltelefon vor umliegenden Mobilfunksignalen. Bild: HGI/CASA, Tim Kramer

Ohne die Forschung an meinem Institut, wäre es ganz schön langweilig! Vor allem aber wäre Bochum nicht berühmt für erstklassige Sicherheitsforschung und die ganze Welt ein kleines bisschen weniger sicher. Dazu kommt: Ich wäre heute nicht reich an Ideen und in den Startlöchern für meine Firmengründung.

Mein Beruf ist für mich eine Möglichkeit, mich jeden Tag zu verwirklichen und jeden Tag hart abzunerden. Zusätzlich habe ich so die Chance, meine Begeisterung mit Kolleg*innen und Studierenden zu teilen und sie so zu multiplizieren. 

Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Instituten im Ruhrgebiet bedeutet für mich Austausch mit anderen Gruppen, anderen Hintergründen, anderen Themengebieten. Außerdem Diversität, kurze Wege und Zugfahrten, viel Expertise auf engem Raum und immer Zugang zu einer guten Currywurst. 

Das Ruhrgebiet ist für mich Ehrlichkeit und unkomplizierter Austausch, Kultur und zweite Heimat. Und ein absoluter Inkubator für junge Unternehmen und damit die ideale Umgebung für mein Start-up.

Header-Bild: Michael Schwettmann

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