Es sind die Menschen, die aus der Metropole Ruhr gemacht haben, was sie heute ist. Und es sind auch die Menschen, die das Ruhrgebiet von morgen gestalten. Ein Kopf der Transformation: Julia Grewe.
Julia Grewe ist Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Darüber hinaus ist sie auch Multiplikatorin, Mentorin und Ermöglicherin. Die promovierte Betriebswirtin will vor allem junge Frauen dafür begeistern, MINT-Berufe zu ergreifen – also mathematische, naturwissenschaftliche, technische und IT-Berufe. Die 44-Jährige will Bildung für alle ermöglichen und die Region dadurch nach vorne bringen.
Wie sie die Transformation der Metropole Ruhr in ihrem Beruf gestaltet, hat uns Julia Grewe in einem Fragebogen verraten.
Meine Berufsbezeichnung lautet Professorin für Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL).
Ich beschäftige mich dabei mit Agilität und digitaler Transformation. Wir alle und vor allem auch die Unternehmen der Region sehen sich durch die Digitalisierung herausgefordert. Manchmal ist es ein Produkt, das nun per App gesteuert wird, manchmal gibt es Chancen für ganz neue Geschäftsideen. Um auf diese Herausforderungen reagieren zu können, bedarf es an Agilität im Unternehmen, das heißt die Fähigkeit, flexibel auf Veränderungen reagieren zu können. Agile Methoden werden dann vor allem in innovativen Projekten eingesetzt. Aber es bedeutet auch ein Wandel in der Unternehmenskultur – sehr spannend!
Am spannendsten an meiner Forschung finde ich, wie weit sich agiles Projektmanagement in den letzten Jahren entwickelt hat. Scrum als Rahmenwerk für agiles Projektmanagement war am Anfang nur in der Software-Entwicklung bekannt. In der Zwischenzeit gibt es fast keine Branche, die nicht darauf setzt. Und das gilt nicht nur für junge Start-ups, sondern auch für kleine und mittelständische Unternehmen. Sogar in der Forschung wird es erfolgreich eingesetzt.
Transformation bedeutet für mich: Digitalisierung ist Treiber für Innovation und Veränderung, dies ist gerade für Unternehmen eine große Herausforderung. Agilität, das heißt flexibel auf Veränderungen reagieren, ist der Antrieb für das Gelingen der digitalen Transformation.
Ich gestalte die Transformation (im Ruhrgebiet) mit meiner Arbeit mit, indem ich junge Menschen für Themen der Digitalisierung, Agilität und für MINT begeistere.
Ohne die Forschung, Lehre und Weiterbildung an meiner Hochschule wäre mir der Blick in die Unternehmen der Region verwehrt.
Mein Beruf ist für mich Berufung und Leidenschaft. Ich freue mich immer wieder darüber, dass ich junge Menschen auf ihrem Weg ins Berufsleben begleiten darf.
Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Instituten im Ruhrgebiet bedeutet für mich Weitblick, Vernetzung und Innovation.
Das Ruhrgebiet ist für mich ... tough - bunt - ehrlich!
Header-Bild: HSHL, Alexandra Engels