Lisa Gunnemann

Es sind die Menschen, die aus der Metropole Ruhr gemacht haben, was sie heute ist. Und es sind auch die Menschen, die das Ruhrgebiet von morgen gestalten. Ein Kopf der Transformation: Lisa Gunnemann.

Aus der Zulieferindustrie für Automobile in die Wissenschaft: Lisa Gunnemann ist seit 2020 Professorin an der FH Dortmund und wurde kürzlich zur Dekanin ihres Fachbereichs Maschinenbau gewählt. In diesen Rollen gestaltet sie Forschung und Lehre mit – und schätzt dabei besonders das berufliche Klima: Sei es die lebendige Interaktion mit den Studierenden, den engen Austausch mit kompetenten Kolleg*innen in einem interdisziplinären Umfeld oder die Möglichkeit, innovative Forschungsprojekte voranzutreiben. 

Wie sie die Transformation in der Metropole Ruhr in seinem Beruf mitgestaltet, hat uns Lisa Gunnemann in einem Fragebogen verraten.

Meine Berufsbezeichnung lautet Professorin für Fertigungsverfahren und Qualitätsmanagement und Dekanin des Fachbereichs Maschinenbau an der Fachhochschule Dortmund.

Ich beschäftige mich dabei mit Effizienz und Nachhaltigkeit in Produktionssystemen. Im Lean-Labor konzentrieren wir uns auf die Optimierung von manuellen Montagesystemen. Darüber hinaus zeigen wir Potenziale der Digitalisierung in der Handmontage auf. Der Forschungsfokus liegt auf aktuellen Themen wie GenAI in der Montage. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz könnten Prozesse in der Handmontage optimiert werden, indem GenAI beispielsweise zur Personalisierung von Arbeitsschritten oder zur automatischen Anpassung von Maschinenparametern in Echtzeit eingesetzt wird, was wiederum zu einer höheren Produktivität und geringeren Fehlerquoten führen kann. Zudem beschäftigen wir uns auch mit dem Einsatz von Gamification-Elementen in der Hochschullehre und der betrieblichen Weiterbildung. So befinden wir uns unter anderem in der Entwicklung eines Escape Rooms im Lean-Labor.

Am spannendsten an meiner Forschung finde ich die enge Verbindung zwischen Industrie, Forschung und Lehre. Gerade für das Lean-Labor pflegen wir eine enge Kooperation mit Unternehmen und können hin und wieder sogar mit Prototypen aus der Industrie arbeiten.

Transformation bedeutet für mich, Veränderungen aktiv mitzugestalten und Prozesse zu begleiten. Nicht nur von der Seitenlinie die Veränderungen beschreiben, sondern als Teil der Innovationskette zwischen Forschung und Wirtschaft an eben diesen teilzuhaben und Lösungen zu entwickeln.

Ich gestalte die Transformation (im Ruhrgebiet) mit meiner Forschung mit, indem wir die Digitalisierung der Wirtschaft mit vorantreiben. Das bringt das Ruhrgebiet als Ganzes nach vorn. Wir erarbeiten neue Formen der Digitalisierung insbesondere in der Handmontage und unterstützen Unternehmen dabei, innovative Technologien wie GenAI in ihre Prozesse zu integrieren und von ihnen zu profitieren.  

Ohne die Lehre in meinem Fachbereich würden der Region gutausgebildete Ingenieur*innen fehlen.
Lisa Gunnemann, Professorin für Fertigungsverfahren und Qualitätsmanagement

Ohne die Lehre in meinem Fachbereich würden der Region gutausgebildete Ingenieur*innen fehlen. Die Wirtschaft hat einen enormen Bedarf an Fachkräften, die sowohl Hardware konstruieren und entwickeln als auch digitale Technologien effektiv einsetzen können. Das Verständnis und die Beherrschung von Digitaltechnologien sind auch in den Ingenieurwissenschaften unerlässlich geworden, um innovative Lösungen zu entwickeln und den Klimawandel zu bewältigen. Darum sind Aspekte der Nachhaltigkeit und der digitalen Kompetenzen längst wesentliche Teile der Ausbildung an der FH Dortmund. Unsere Studiengänge werden konsequent darauf ausgerichtet, Studierende auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Die Unternehmen bestätigen den Erfolg dieses Ansatzes: Unsere Absolvent*innen werden in der Regel direkt übernommen und spielen eine Schlüsselrolle in der Transformation der regionalen Wirtschaft durch technische Innovation und digitale Expertise.

Die Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Instituten im Ruhrgebiet bedeutet für mich einen breiten Austausch und neue Perspektiven. Das Ruhrgebiet ist eine perfekte Mischung aus einer enormen Dichte an exzellenten Hochschulen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und einer Vielzahl innovativer Unternehmen und Start-ups. Diese Kombination ist der Nährboden für erfolgreiche Transformation.

Das Ruhrgebiet ist für mich ein spannender Nachbar, der reich an kultureller und industrieller Geschichte ist. Ich selbst komme aus dem Rheinland. Das Ruhrgebiet bietet mir sowohl berufliche Möglichkeiten als auch kulturelle Veranstaltungen, die meine Freizeit bereichern. Zudem schätze ich den sozialen und akademischen Austausch, den diese dynamische Region bietet.

Titel-Bild: FH Dortmund

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