Freitag, 10. Juni 2022

Wasserstoffausbau für Wirtschaftsentscheider wichtigste energiepolitische Reaktion auf den Krieg in der Ukraine

Metropole Ruhr, 10. Juni 2022. Ein schneller Ausbau der Wasserstoffwirtschaft ist für die meisten deutschen Unternehmensentscheider die wichtigste energiepolitische Antwort auf den Krieg in der Ukraine. Dies zeigen die neuesten Ergebnisse des nationalen Wasserstoffmonitors von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp. 63 % der Befragten sind der Meinung, dass Deutschland wegen des Kriegs in der Ukraine die Nutzung von Wasserstoff mit Priorität vorantreiben sollte, um die Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zu reduzieren. Damit ist Wasserstoff für Unternehmenslenker wichtiger als eine längere Atomkraftnutzung (56,9 %) und der Ausbau von Solar- sowie Windenergie an Land und auf See (48,9 % respektive 35,7 %). Dahinter folgen Energiesparen (26,8 %), die als Fracking bekannte Förderung heimischer Gasreserven (26,5 %), der Ausbau der Biogasnutzung (12,3 %) sowie das Festhalten am Kohleausstieg im Jahr 2038 (12,5 %). 

Geteiltes Meinungsbild bei der Frage, ob sich Industrie von Russland unabhängig machen kann 

Zwiegespalten sind die befragten Wirtschaftsentscheider in der Frage, ob die deutsche Industrie langfristig ohne russische Energieimporte auskommen kann, wenn mehr grüner Wasserstoff importiert und regenerativer Strom erzeugt wird. Insgesamt 43,2 % der Unternehmenslenker sind optimistisch: 28,7 % beantworten diese Frage mit „Ja, auf jeden Fall“ und 14,5 % mit „Eher ja“. 28 % der Befragten antworten hingegen mit „Nein, auf keinen Fall“, 16,5 % mit „Eher nein“. 9,7 % zeigen sich unentschieden. 

Mehr Versorgungssicherheit und Klimaschutz durch Wasserstoffeinsatz in der Industrie 

Die Industrie ist für Entscheider auch der mit Abstand wichtigste Anwendungsbereich für Wasserstoff, wenn es darum geht, die Versorgungssicherheit und den Klimaschutz zu stärken. 56,1 % der Befragten sind der Auffassung, dass Wasserstoff in diesem Segment vorrangig zum Einsatz kommen sollte. Nach den industriellen Anwendungen hat die Wasserstoffnutzung in Lkw aus Entscheiderperspektive das meiste Potenzial (42,1 %). Es folgen die Anwendungsbereiche Stromspeicherung und Schifffahrt (beide 34,2 %) sowie Wärmeerzeugung zum Heizen (30,9 %). Immerhin 26,6 % der befragten Entscheider weisen dem Einsatz von Wasserstoff in Pkw eine wichtige Rolle bei Versorgungssicherheit und Klimaschutz zu. Damit rangieren Pkw als Anwendungsfeld noch vor Bussen (24,1 %) und Flugzeugen (16,1 %). 

Zum nationalen Wasserstoffmonitor 

Mit dem nationalen Wasserstoffmonitor von Metropole Ruhr, RWE und thyssenkrupp wird kontinuierlich ein repräsentatives Meinungs- und Stimmungsbild deutscher Wirtschaftsentscheider und Selbstständiger in verschiedenen relevanten Wasserstoffdimensionen erhoben. So wird der Debatte um den deutschen und europäischen Markthochlauf der Wasserstofftechnologien eine wichtige Perspektive hinzugefügt. Der Wasserstoffmonitor wird regelmäßig um Umfrageergebnisse des Meinungsforschungsinstituts Civey ergänzt: https://metropole.ruhr/wasserstoffmonitor

Pressematerial

Ergebnisgrafiken zur freien redaktionellen Verwendung stehen unter folgendem Link zum Download bereit: https://metropole.ruhr/pressebereich

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