Referentin für Netzentwicklung

Als Referentin für Netzentwicklung bei Thyssengas sorgt Christiane Schmücker mit dafür, dass in der Metropole Ruhr niemand frieren muss. Und dafür, dass Deutschland klimafreundlichen Wasserstoff nutzen kann. Vier kurze Fragen und Antworten zu ihrem Zukunftsjob.

Du bist Referentin für Netzentwicklung bei Thyssengas mit Schwerpunkt Wasserstoffnetze. Was genau ist dabei deine Aufgabe?

Ich entwickle ein Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland mit, das bis zum Jahr 2032 aufgebaut werden soll. Ziel des Kernnetzes ist es, Wasserstoffquellen wie Elektrolyseure oder Importpunkte, mit zentralen Wasserstoffabnehmern wie Industriezentren oder Kraftwerken zu verbinden. Das Kernnetz ist damit eine wesentliche Säule in der Transformation des Ruhrgebiets. In der Vergangenheit habe ich mich mit Erdgastransportnetzen beschäftigt und vor allem an den Netzentwicklungsplänen der Fernleitungsnetzbetreiber mitgearbeitet. Dabei ging es darum, das deutsche Gasnetz regelmäßig an die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kunden anzupassen. Im Zuge der Energiewende hat dieser Aufgabenbereich eine zusätzliche Perspektive bekommen, denn: In Zukunft werden wir kein Erdgas mehr transportieren, sondern grüne Gase und insbesondere Wasserstoff.

Daher bin ich jetzt hauptsächlich für die Wasserstoffnetzberechnung zuständig. Meine Kernaufgabe ist dabei, das zukünftige H2-Netz unter Berücksichtigung vieler Einflussfaktoren numerisch zu simulieren. Unter dem Dach des FNB Gas – dem Zusammenschluss der überregionalen Fernleitungsnetzbetreiber – entwickeln wir dann auf Basis dieser Simulationen das, was wir vorher mit Erdgas gemacht haben: Ein Netz, das kostengünstig und bedarfsgerecht ist. Es geht in meinem Aufgabenbereich allerdings nicht nur darum, das Wasserstoffnetz zu entwickeln, sondern auch dafür zu sorgen, dass das Erdgasnetz parallel dazu weiter funktioniert – die Leute heizen ja bis auf Weiteres mit Erdgas und wollen im Winter nicht im Kalten sitzen.

Welche Ausbildung braucht man für deinen Beruf?

Idealerweise ein Maschinenbaustudium oder ein vergleichbares Studium – für die technischen und wissenschaftlichen Grundlagen. Man sollte auch unbedingt Spaß an der Lösung von numerischen Aufgabenstellungen und -simulationen haben. Außerdem benötigt man ein hohes Maß an Teamfähigkeit, weil es immer darum geht, in Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fernleitungsnetzbetreiber zu wirtschaftlich und technisch optimalen Lösungen zu kommen. Ich selbst habe vor 32 Jahren das Studium des Maschinenbaus an der Ruhr-Universität Bochum abgeschlossen und dann bei der VEW Gastechnik, einer Vorläuferorganisation der heutigen Thyssengas, angefangen. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn war ich für ein paar Monate in der Leitungsbauabteilung. Seitdem bin ich aber durchgehend für Netzentwicklung und Netzplanung zuständig.

+++ Zur Person +++

Christiane Schmücker ist ein Kind des Ruhrgebiets: Vor 32 Jahren hat sie ihr Maschinenbaustudium an der Ruhr-Universität in Bochum abgeschlossen, wo sie auch lebt. Nach dem Studium ging sie zur VEW Gastechnik, einer der Vorläuferorganisationen von Thyssengas. Bei Thyssengas ist sie seit langem für Netzentwicklung und Netzplanung zuständig. Dort arbeitet sie an dem ersten Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland mit.

Seit wann gibt es deinen Job bei Thyssengas?

Netzberechnung gibt es schon lange. Ob es um Methan geht oder um Wasserstoff, spielt dafür erstmal keine Rolle. Die zentrale Aufgabe der Netzberechnung ist es, sicherzustellen, dass ausreichend Gaskapazitäten zur Verfügung stehen, damit die benötigten Gasmengen jederzeit zum Kunden gelangen können. Das erste, visionäre Wasserstoffnetz haben wir 2020 veröffentlicht und sind seitdem kontinuierlich dabei, diese Vision weiterzuentwickeln.

Was macht das Ruhrgebiet für dich besonders?

Das Ruhrgebiet hat den Vorteil, dass städtische und ländliche Strukturen sehr eng beieinander liegen. Es gibt viele Freizeitangebote und grüne Oasen, die man schnell erreichen kann. Egal, welche exotischen Interessen oder Hobbies man hat: Man kann sich sicher sein, dass man hier immer schnell Gleichgesinnte findet.

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Den Dortmunder Fernleitungsnetztreiber Thyssengas gibt es bereits seit rund 100 Jahren. Damit gilt das Unternehmen als erster Ferngasversorger Deutschlands. Lange konzentrierten sich die rund 400 Mitarbeitenden auf Erdgas, doch nun bereiten sich die Dortmunder auf den Transport von Wasserstoff vor und bauen ein Wasserstoff-Kernnetz für Deutschland mit auf.

Fotos: Thyssengas GmbH

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