Teamleiter im Bereich Energieinnovation

Yakup Kaya ist Teamleiter im Bereich Energieinnovation beim Bochumer Immobilienunternehmen Vonovia. In seiner Rolle ist er auf der Suche nach zukunftsweisenden Technologien für Bestandswohnungen. Vier Fragen und Antworten zu seinem Zukunftsjob.

Du bist Teamleiter im Bereich Energieinnovation bei Vonovia. Welche Aufgaben und Tätigkeiten verbergen sich hinter deiner Jobbeschreibung?

Die Klimakrise betrifft nicht nur Energie- und Industrieunternehmen. Auch in unserer Branche, der Immobilienwirtschaft, haben wir einen sehr hohen Energiebedarf, den es zu decken gilt. Um die CO2-Reduktionsziele in Deutschland zu erreichen, müssen daher auch Unternehmen wie Vonovia einen erheblichen Beitrag leisten, damit die Energiewende gelingen kann. Zudem hat das Unternehmen einen verbindlichen Klimapfad mit verbindlichen Zielen. Und jetzt kommt mein Job ins Spiel. Ich suche im Auftrag für Vonovia weltweit nach fortschrittlichen Technologien, die wir bei unseren Bestandsimmobilien einsetzen können, um Emissionen zu reduzieren, da bei diesen Immobilien oft noch beispielsweise ältere Heizungsmodelle verbaut sind, die es auszutauschen gilt. Dafür schauen wir uns vor allem neue Ideen von Start-ups und Hochschulen an, denn die entwickeln aktuell interessante Lösungen für das Feld der Energieversorgung. 

Das bedeutet, ich analysiere regelmäßig den weltweiten Markt und schaue mir verschiedene Lösungsansätze und Ideen an. Habe ich eine vielversprechende Technologie gefunden, bewerte ich diese und schaue, wie machbar das Ganze bei unseren Bestandsimmobilien ist. Stimmen die Rahmenbedingungen und die ersten Berechnungen, geht’s von der Theorie in die Praxis. Heißt: Wir bauen die Technologien probeweise in unseren Quartieren ein, bei denen jeweils bis zu 500 Wohnungen zusammengefasst sind. Unterm Strich geht’s dabei zum Beispiel um die Versorgung der Quartiere mit lokal produziertem Strom, um lokal produziertem Wasserstoff als saisoneller Speicher oder um die Nutzung der Abwasserwärme. Insbesondere Letzteres ist aktuell ein großes Thema. Mein aktuelles Pilotprojekt ist eines, bei dem wir eine Abwasserwärmepumpe installieren und den Gasverbrauch der Zentralheizung deutlich reduzieren werden – eine Lösung aus Schweden.

Ein vielversprechendes Vonovia-Pilotprojekt ist beispielsweise die Energiezentrale der Zukunft, kurz EZZ. Dabei soll eine ehemalige Krupp-Betriebssiedlung in Bochum-Weitmar zu einem Modellprojekt für klimaneutrale Wohnungswirtschaft werden. Das Projekt wird quasi unser Spielfeld für neue Produkte, Ideen, Messtechnik und Software sein. Hier zeigt sich: Vonovias Quartiere sollen künftig eigene, grüne Kraftwerke sein. 

Mein Job ist sehr vielfältig. Neben der Recherche schaue ich mir konkrete Projekte und Lösungsansätze vor Ort in unseren Quartieren an. Dort mache ich mir ein Bild von der aktuellen Situation: Wie wurde die Technologie installiert? Wie wirkt sich diese auf die Energie- und Wärmeversorgung aus? Was sagt der Hausservice zu den Anlagen? Ich bin also nicht nur Projektleiter und Koordinator, sondern manchmal auch Betriebsingenieur. Was mich motiviert, ist, dass ich mich mit zukunftsweisenden Technologien beschäftige, die ein großes Potenzial haben, einen Beitrag zur Energiewende im Immobiliensektor zu leisten.

Seit wann gibt es deinen Job bei Vonovia?

Meine Stelle wurde Anfang 2022 neu geschaffen. Ich war der erste Mitarbeiter, der im Bereich Energieinnovation eingestellt wurde. Vor dieser Zeit gab nur vereinzelte Pilotprojekte, dementsprechend war der Bedarf bei Vonovia gering. Mittlerweile betreue ich als Teamleiter zwei weitere Mitarbeitende. Ich denke, der Bereich wird künftig noch weiter wachsen, da Vonovia sehr viel in die Energiewende investiert.

Welche Ausbildung benötigt man für deinen Beruf?

Ich habe Maschinenbau mit dem Schwerpunkt Energieverfahrenstechnik an der RWTH Aachen studiert. Erneuerbare Energien waren zu dem Zeitpunkt noch nicht so populär wie heute. Vielmehr ging es in meinem Studiengang noch um fossile Energietechnik, also Gas- und Dampfturbinen. Danach habe ich ein wirtschaftswissenschaftliches Zusatzstudium mit Schwerpunkt Energiewirtschaft drangehängt. Bei meinem Job merke ich immer wieder, wie praktisch es ist, beide Seiten zu kennen – die technische und die wirtschaftliche.

Zusätzlich habe ich fünf Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet. Auch davon zehre ich heute, denn bei Vonovia arbeiten wir viel mit Hochschulen und weiteren Forschungseinrichtungen zusammen. Es ist gut zu wissen, worauf es beim Kontakt mit wissenschaftlichen Einrichtungen ankommt.

Vor meiner Zeit bei Vonovia habe ich als Betriebsleiter in einem Gaskraftwerk gearbeitet. Die Stelle war natürlich das komplette Gegenteil zu meinem heutigen Job. Mit dem Jobwechsel habe ich einen wichtigen und guten Fortschritt gemacht, denke ich. Früher hab ich mich vor allem mit dem operativen Betrieb im Bereich der Energietechnik beschäftigt, doch mit der Zeit hab ich realisiert, dass mir das Forschen an innovativen Lösungen im Bereich der erneuerbaren Energien viel mehr Spaß macht. Heute setze ich mein Wissen und meine Erfahrung aus der früheren Zeit ein, um nachhaltige und umweltfreundliche Energieversorgung zu fördern.

+++ Zur Person +++

Yakup Kaya ist 37 Jahre alt und in Duisburg geboren. Schon während seines Studiums war der heutige Teamleiter im Forschungsbereich innovative Energietechnik tätig. Aus seinem eigenen Interesse an Technologien in diesem Bereich wurde mit der Zeit eine berufliche Leidenschaft.

Was ist für dich das Besondere am Ruhrgebiet?

Das Ruhrgebiet ist meine Heimat. Ich habe eine Zeit lang in Aachen gelebt, dann in München und auch im Ausland, aber es zieht mich immer wieder zurück. Die Region ist sehr lebendig und es wird einfach nie langweilig. In 15 Minuten ist man in der nächsten Stadt – die kurzen Wege machen das Leben hier dynamisch. Die Menschen sind herzlich, ehrlich und aufgeschlossen. Außerdem habe ich zwei Kinder und kann sagen, dass es hier sehr familienfreundlich ist.

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Die Vonovia SE ist eine der größten Wohnungsunternehmen in Europa mit Hauptsitz in Bochum. Das Unternehmen besitzt mehr als 549.000 Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Hinzu kommen rund 72.400 verwaltete Wohnungen. Um den Mieter*innen ein bezahlbares und attraktives Zuhause zu bieten, investiert Vonovia in Instandhaltung, Modernisierung und den senior*innen-freundlichen Umbau der Gebäude. Zudem baut das Unternehmen zunehmend neue Wohnungen durch Nachverdichtung und Aufstockung. Vonovia beschäftigt 15.850 Mitarbeitende – und ist immer auf der Suche nach neuen Kolleg*innen.

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