Das Ruhrgebiet hat nach einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) als urbane Region einen Vorsprung bei der digitalen Infrastruktur: Die Metropolregion übertrifft den deutschlandweiten Digitalisierungsgrad um 17 Prozent. Zuletzt hatten hier fast 85 Prozent aller Haushalte einen Breitbandanschluss, im Bundesschnitt waren es nur 76 Prozent.
Viele der 53 Städte der Metropolregion haben die Digitalisierung als wichtigen Standortfaktor erkannt – und zur Chefsache erklärt. Die Kommunen haben entsprechende Stabsstellen mit Verantwortlichen eingerichtet, die sich regelmäßig austauschen und jeweils eigene Smart-City-Konzepte mit besonderen Akzenten ausrollen.
Als „Gigabit City“ setzt Bochum auf ein flächendeckendes, leistungsfähiges Breitbandnetz zur Übertragung großer Datenmengen in Echtzeit. Etwa 90 Prozent der rund 190.000 Haushalte haben bald einen Internetanschluss mit einem Übertragungstempo von einem Gigabit pro Sekunde. Die dafür eingesetzte Übertragungstechnik soll später auch für andere Städte des Ruhrgebiets genutzt werden.
Mit über 1.000 Digital-Unternehmen und rund 14.000 Beschäftigten in der IT-Branche ist Dortmund bereits digitale Hochburg. Unternehmen und Wissenschaft erschließen hier gemeinsam neue Technologien und Geschäftsfelder. Mit Hilfe der App „Puls“ beispielsweise können zeitweise leerstehende Stellflächen als Ladestationen für Elektro-Autos genutzt werden.
Wie kann dem Klimawandel im urbanen Raum begegnet werden? Seit 2010 entwickelt die Innovation City dafür Ideen und Lösungen. Bereits zur Halbzeit des Bottroper Projekts sind 38 der angestrebten 50 Prozent CO2-Reduktion gesichert. Das sind rund 100.000 Tonnen CO2pro Jahr weniger. In Deutschland gibt es keine andere Stadt, die das innerhalb von fünf Jahren geschafft hat.
Die digitale Plattform „bee smart city“ bietet einen Überblick über erfolgreiche Smart-City-Lösungen. Hier können Kommunen von bestehenden Projekten lernen, sich informieren und selbst Lösungen und Initiativen einstellen. Das Angebot ist unkompliziert und kostenfrei.
XignSYS ist ein innovatives Start-up im Bereich der IT-Security und entwickelt eine Smartphone-Bürger-ID. Die Jungunternehmer bündeln eine Vielzahl verschiedener Identitäten in einer einzigen. Grundlage dafür ist eine Authentifizierung per Smartphone.
Mit 22 Hochschulen hat die Metropole Ruhr die dichteste Hochschullandschaft in ganz Europa. Das trägt nicht nur zur Forschung, sondern auch zur Entwicklung von innovativen Technologien bei.
Ein Start-up auf dem Bochumer Hochschulcampus entwickelt eine energieautarke Sensorplattform, die große Datenmengen mit Hilfe künstlicher Intelligenz auswertet und zum Beispiel den Füllstand von Abfallsystemen überwacht.
Die Stadt Bochum verwandelt herkömmliche Laternen zu Stromtankstellen für Elektroautos oder Funkmasten für WLAN-Netze. Außerdem zeigen sie freie Parkplätze an und können für Videoüberwachung, Wetterstationen und Werbung genutzt werden.