Wasserstoff-Kompetenz lockt Investor an

Herten setzt auf H2-Technologie. Die Ansiedlung von Cummins/Hydrogenics ist ein großer Erfolg der Strategie. Der US-Hersteller will dort Brennstoffzellen in Serie produzieren.

Mit ihrer H2-Strategie hat die „Wasserstoffstadt“ Herten einen großen Erfolg erzielt: Der globale Brennstoffzellen-Hersteller Cummins aus Columbus, USA, baut dort die erste Brennstoffzellen-Serienfertigung in Deutschland auf. Cummins Tochterfirma Hydrogenics will in Herten Antriebe für Lokomotiven herstellen. Grundsätzlich können in der Fertigungsanlage künftig auch Antriebsstränge für Schwerlastverkehr und stationäre Stromversorgungsanlagen auf der Basis von Wasserstoff (H2) gebaut werden. Die Errichtung des 4.300 Quadratmeter großen Gebäudes, die die Hertener Technologieentwicklungs- und Vermögensverwaltungsgesellschaft (HTVG) übernimmt, ist im November 2020 angelaufen. Für das Ruhrgebiet ist die Ansiedlung die Bestätigung einer nationalen Spitzenposition im Bereich Wasserstoffwirtschaft.

Internationaler Akteur produziert in Herten für den Weltmarkt

„Cummins hat für seine Millionen-Investition gezielt nach einem Standort mit hoher Technologie-Kompetenz im Bereich Wasserstoff gesucht und hat ihn in Herten gefunden“, sagt die Hertener Stadtbaurätin Janine Feldmann, die zugleich Geschäftsführerin der HTVG ist. „Herten ist mit seinem Anwenderzentrum h2herten schon jetzt ein starker Standort für Hightech-Start-ups und H2-Spezialisten. Mit der geplanten Serienfertigung von Brennstoffzellen-Antrieben durch Cummins erhält Herten nun einen großen internationalen Akteur, der hier für den Weltmarkt produziert.“

Spatenstich auf der ehemaligen Zeche Ewald.

Von der Kohle- zur Wasserstoff-Stadt

Das h2-Anwender- und Kompetenzzentrum liegt auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald. Die frühere Kohlestadt Herten hat sich schon vor mehr als 20 Jahren das Ziel gesetzt, ein wichtiger Standort für Wasserstoff-Technologie zu werden. Bürgermeister Matthias Müller sieht die Ansiedlung der Cummins-Tochter Hydrogenics als „bedeutenden Meilenstein“ für die Stadt auf diesem Weg. Hydrogenics will in Herten rund 50 zusätzliche hochqualifizierte Arbeitsplätze schaffen. Für Stadtbaurätin Feldmann ist das Projekt nicht nur ein Beispiel für erfolgreichen Strukturwandel in der Metropole Ruhr: „Das Hydrogenics-Projekt ist auch ein wichtiger Baustein für die Energie- und Verkehrswende, da Schienenfahrzeuge mit einem Brennstoffzellenantrieb einen Beitrag zur Minderung der CO2-Emmissionen leisten.“

Metropole Ruhr wird zur Wasserstoff-Region

„Es ist erfreulich, dass unser Engagement zur Entwicklung der Wasserstoff-Technologie in Herten, im Ruhrgebiet und in ganz Nordrhein-Westfalen, offenbar wahrgenommen wird in der Welt“, sagt Dieter Kwapis, Projektleiter des Anwenderzentrums h2herten. Für die Metropole Ruhr spricht aus seiner Sicht die Energie- und Chemiekompetenz der Wirtschaft, die Technologie-orientierte Universitätslandschaft und Kompetenzzentren wie das in Herten, das eine eigene Anlage für Windstromelektrolyse betreibt. „Ich hoffe, die Standortentscheidung von Cummins/Hydrogenics wird die Aufmerksamkeit weiterer Technologieunternehmen auf unsere Region lenken.“

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